

Angehörige von Pflegebedürftigen tragen eine große Last. Entweder sind sie schon selbst sehr alt, oder es kümmern sich Töchter und Söhne, die noch arbeiten gehen. In der Corona-Krise kommt die Angst hinzu, dass sie ihre Eltern anstecken könnten.
Für pflegende Angehörige ist die Corona-Krise im Grund eine Katastrophe: Hilfen, die zu den Pflegebedürftigen nach Hause kommen, erhöhen die Infektionsgefahr. Und ohne Hilfen von außen kommen die Angehörigen nicht zurecht.
Nach fast zweimonatigen teils drastischen Einschränkungen in der Corona-Pandemie wollen Bund und Länder langsam zurück zur Normalität - allerdings einer Normalität unter Bedingungen. Die Regierungschefs beschlossen bei ihren Beratungen am 6. Mai weitere Lockerungen der derzeitigen Einschränkungen. Das Beschlusspapier spricht von einem "erheblichen weiteren Öffnungsschritt", weil aktuell keine erneut einsetzende Infektionsdynamik erkennbar sei. Die Entscheidungen im Überblick:
Noch eine Gruppe, für die finanzielle Unterstützung in der Corona-Krise gefordert wird: Der Paritätische Wohlfahrtsverband will, dass Risikogruppen, die aus Angst vor einer Infektion nicht zur Arbeit gehen, einen Lohnersatz erhalten. Die Bundesregierung lehnt das ab.
Im Mittelpunkt bei der Behandlung schwer erkrankter Corona-Patienten stand bislang die Zahl an Beatmungsgeräten. Doch könnte diese intensivmedizinische Behandlung bei Hochbetagten mehr schaden als nützen?
Lorenz Bahr, Leiter des LVR-Landesjugendamtes Rheinland und Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjugendämter, wirbt im epd-Gespräch dafür, bei der jetzt anstehenden vorsichtigen Öffnung der Kitas vor allem benachteiligte Kinder zu betreuen. Sie seien von der Krise am meisten bedroht und bräuchten qualifizierte Hilfe bei ihren nächsten Entwicklungsschritten, so der Experte.
Ob Ärztin, Facharbeiter oder Ingenieur - Alkoholismus ist eine chronische Krankheit, die jeden treffen kann. Für Betroffene spielen Selbsthilfegruppen eine wesentliche Rolle. Doch deren Arbeit ist in der Corona-Krise stark eingeschränkt.
In Deutschlands Kliniken fehlt in der Corona-Krise für das gestresste Personal so einiges: Ausrüstung zum Schutz vor dem Virus, Erholung durch regelmäßige Pausen, ebenso psychologische Hilfe bei extremen Belastungen. Experten warnen vor gesundheitlichen Folgen der Daueranspannung.
Sie bekommen gerade viel Lob für ihre Arbeit, müssen aber im Kampf gegen das Coronavirus auch herbe Kritik aushalten: In den vielerorts ohnehin von Personalmangel betroffenen Altenpflegeheimen sind die Beschäftigten mehr gefordert als je zuvor.
Besuche in Altenheimen sollen bald wieder möglich sein. Sozialverbände begrüßen die Lockerung, verweisen aber auch auf weiterhin nötige Schutzmaßnahmen. Das betrifft auch den Muttertag.
Kinder sind von den Corona-Einschränkungen ganz besonders betroffen. SOS-Kinderdorf hilft aktiv, um Familien zu entlasten. Geschäftsführerin Birgit Lambertz sieht in der Krise auch Kinderrechte in Gefahr. Und doch, so die Expertin, könne man mit Blick auf die Kinder vielleicht auch gestärkt aus der Krise hervorgehen, verrät sie im epd-Interview.
Auch für das Rote Kreuz ist in der Corona-Krise vieles anders. Rettungskräfte für Großveranstaltungen werden derzeit nicht gebraucht - weil sie alle abgesagt sind. Rot-Kreuzler werden trotzdem gebraucht: etwa für Einkäufe für Menschen in Quarantäne.
Nach einem Einbruch zu Beginn der Corona-Pandemie bei den Spenderzahlen gibt es aktuell wieder genügend Blutkonserven. Das Rote Kreuz ruft dennoch weiter zu Spenden auf, denn wie sich das Aufkommen in der anhaltenden Krise entwickelt, kann laut Patric Nohe vom Bayerischen Roten Kreuz niemand seriös vorhersagen. Er betont aber im epd-Interview ausdrücklich, dass sich Blutspender keinem erhöhten Infektionsrisiko aussetzen.
Krankenkassen müssen für den unmittelbaren Behinderungsausgleich auch innovative und teure Hilfsmittel bezahlen. Das gilt nach einem Gerichtsurteil auch für ein sogenanntes Exoskelett.