Bonn (epd). Die Flüchtlingshilfe Syrien aus Bad Godesberg bei Bonn hat über die Verwendung von Spendengeldern entschieden, die ursprünglich Flüchtlingsbürgen im Falle von finanziellen staatlichen Forderungen zugutekommen sollten. Nach der Entscheidung des Bundes und der Landesregierungen, Flüchtlingsbürgen nur bis zur Anerkennung eines Flüchtlings finanziell in Haftung zu nehmen, könnten zurückgestellte Spendengelder in Höhe von 60.000 Euro nun anderen Organisationen zugutekommen, die sich für die Flüchtlingsrettung im Mittelmeer starkmachen, teilte die Flüchtlingshilfe Syrien am 1. Juli in Bonn mit. Beschlossen wurde, jeweils 20.000 Euro an drei zivilgesellschaftliche Organisationen weiterzuleiten.
Unterstützung für drei Organisationen
Unterstützt werden den Angaben nach die Flüchtlingsarbeit der evangelischen Kirche von Griechenland, die Unterkünfte und Dienste für 1.630 Flüchtlinge betreibt. Der Deutsche Projektpartner ist das Gustav-Adolf-Werk, das mit Meletis Meletiadis vom "Executive Commitee of the General Synod of the evangelical Church of Greece" zusammenarbeitet.
Ebenfalls unterstützt werden die Bonner Seenotretter. Mit der Seebrücke, Sea Eye, Jugend rettet und Iuventa 10 setzten sich Bewegungen in Bonn für sichere Fluchtwege, eine Entkriminalisierung der Seenotrettung und eine menschliche Aufnahme von Flüchtlingen ein, hieß es.
Die dritte Organisation, die von den weitergeleiteten Spendengeldern profitieren wird, ist die Flüchtlingsarbeit der evangelischen Kirche von Marokko, die sich unter anderem mit dem Projekt "Vivre l'espoir" um unbegleitete Minderjährige kümmert, die in Marokko auf ihrer Flucht nach Europa gestrandet sind. Deutscher Projektpartner ist der evangelische Kirchenkreis Jülich und der Rheinische Verband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder.
Die Flüchtlingshilfe Syrien war nach eigenen Angaben vor fünf Jahren an der evangelischen Johannes-Kirchengemeinde Bad Godesberg gegründet worden. Sie schaffte es, dass 16 vom Bürgerkrieg in Syrien bedrohte Menschen durch Bürgschaften direkt nach Deutschland geholt werden konnten, ohne dass sie sich auf lebensgefährliche Fluchtrouten begeben mussten. Weitere Flüchtlinge wurden durch Patenschaften und Hilfen unterstützt.