Iserlohn (epd). Der Evangelische Kirchenkreis Iserlohn will den Umweltschutz und nachhaltiges Wirtschaften in seinen 25 Kirchengemeinden und den kreiskirchlichen Einrichtungen weiter voranbringen. Auf der jüngsten Kreissynode in Iserlohn wurde ein entsprechender Antrag beschlossen, wie der Kirchenkreis mitteilte. Kirche müsse ihren Auftrag zur Schöpfungsbewahrung ernst nehmen und Klimaschutz für ihren eigenen Bereich energisch fördern, heißt es da. Dazu brauche es neben Initiativen auch eine umfassende Beratung.
In dem Beschluss stellten sich die rund 120 stimmberechtigten Delegierten ausdrücklich hinter die Forderungen von Jugendlichen in der Region, die sich in der Bewegung "Fridays for Future" für besseren Klimaschutz engagieren. Die Kreissynodalen riefen die Kirchenmitglieder dazu auf, dass sich auch jede und jeder einzelne in ihren Möglichkeiten für den Umweltschutz einsetzt, hieß es.
Die Kreissynode widmete sich zudem dem Thema "Kirche und Migration", eine Hauptvorlage der westfälischen Landessynode, die derzeit in die Kirchenkreisen diskutiert wird. Die Kreissynodalen begrüßten den gestarteten Prozess. Die Hauptvorlage sei "theologisch und sozialethisch fundiert und praxisbezogen", hieß es. Der Kirchenkreise unterstütze auch das Eintreten der Evangelischen Kirche von Westfalen für ein Einwanderungsgesetz und humanitäre Korridore. Die Möglichkeit des Kirchenasyls dürfe von staatlichen Stellen nicht ausgehöhlt werden.
Landeskirche soll Thema Migration vertiefen
In einem Antrag an die Landeskirche bitten die Delegierten vier weitere Themen stärker in den Blick zu nehmen: "Erfahrung von Fremd-Sein im Kontext von Seelsorge" - dazu gehört demnach etwa Seelsorge mit Migranten, aber auch Seelsorge mit Menschen, die aus ihrem gewohnten Alltag durch Krankheit oder Demenz herausfallen -, "Schule/Religionsunterricht als Raum für Begegnungen der Kulturen und Religionen", Stärkung der interkulturellen und interreligiösen Kompetenz in Kindertageseinrichtungen sowie das Thema "Gender" in Handlungskonzepten.
In einem weiteren Beschluss verpflichteten sich Kreissynode, Kirchengemeinden und Synodalen Arbeitsbereiche, sich weiterhin für eine offene Gesellschaft einzusetzen, "die Verschiedenheit als Reichtum wahrnimmt, und die Beteiligung von Geflüchteten an der Gestaltung dieser Gesellschaft aktiv fördert". Dabei werde stets der Dialog mit Menschen auf Augenhöhe gesucht, die dem Zusammenleben verschiedener Kulturen und Religionen ängstlich gegenüber stünden. Auch bei der Besetzung von Leitungsgremien und Ausschüssen werde darauf geachtet, dass Internationalität und Diversität der jeweiligen Gemeinde und des Kirchenkreises sich abbilden. Im Hinblick auf die Neukonstituierung der Gremien durch die Kirchenwahl 2020 achten alle Ebenen des Kirchenkreises auf diesen Aspekt, wie es hieß.
Noch kein Beschluss wurde unter anderem zu den Themen Abendmahl mit Kindern und "Trauung für alle", die gleichgeschlechtliche Ehen ebenso umfassen wie Ehen mit Nichtgetauften und Ausgetretenen, gefasst. Die Kreissynode beantragte demnach bei der Landeskirche eine Verlängerung der Stellungnahmen und eine Behandlung der Themen auf der Landessynode 2020.