Der Landesverband der Alzheimer Gesellschaften in Nordrhein-Westfalen unterstützt Forderungen nach einer Begrenzung des Eigenanteil von Pflegebedürftigen in Heimen. Die steigenden Pflegekosten dürften nicht alleine an den Betroffenen hängenbleiben, erklärte die Landesvorsitzende Regina Schmidt-Zadel am 12. April in Düsseldorf. "Es kann nicht sein, dass diese Menschen oft alle Rücklagen und sogar ihr Eigenheim für die Pflege aufzehren müssen und dann in die Sozialhilfe fallen."

NRW liegt über Bundesdurschnitt

Das derzeitige System deckelt die Zahlungen der Pflegeversicherung. Alle Kostensteigerungen werden durch einen höheren Eigenanteil auf die Pflegebedürftigen umgelegt. Die Kosten, die in Pflegeheimen untergebrachte Menschen schon heute selbst tragen müssen, liegen demnach im Bundesdurchschnitt bei rund 1.800 Euro pro Monat, fallen aber je nach Bundesland ganz unterschiedlich aus. Während Pflegebedürftige in Sachsen-Anhalt für ihren Heimaufenthalt im Schnitt 1.218 Euro zahlen müssen, sind es in Nordrhein-Westfalen 2.252 Euro. Neben einem Anteil für die Pflegeleistungen fließen auch Zahlungen für Unterkunft und Verpflegung sowie für die Investitionskosten in den Eigenanteil ein.

Viele Menschen könnten diese Zuzahlungen schon jetzt nicht leisten, beklagte Schmidt-Zadel. Rund 37 Prozent der Pflegeheimbewohner seien auf Sozialhilfe angewiesen. Vorschläge der SPD und der Bundesländer Hamburg, Berlin, Bremen und Schleswig-Holstein für eine Begrenzung des Eigenanteils wiesen in die richtige Richtung, erklärte die Vorsitzende von Alzheimer NRW.

Auch eine solidarische Finanzierung der Pflegekosten über eine Bürgerversicherung oder aus Steuermitteln halte sie für "sozial ausgewogen und fair", betonte Schmidt-Zadel. "Für viele Bereiche werden Steuergelder zur Verfügung gestellt, mit welchem Grund nicht zur Verbesserung der Situation der Menschen, die pflegebedürftig sind - besonders von Menschen mit Demenz? Es geht immerhin um die Generation, die unseren Wohlstand mit aufgebaut hat."