Die Prüfer der Krankenkassen bemängeln eine hohe Zahl falscher Abrechnungen durch die Krankenhäuser in Deutschland. Der für die Prüfungen zuständige Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDK) veröffentlichte am 11. April in Berlin einen Bericht, wonach jede zweite Abrechnung nicht stimmte und die Kliniken Geld an die Krankenkassen zurückerstatten mussten.

Insgesamt erstellten die MDK-Prüfer im vergangenen Jahr 2,6 Millionen Gutachten zu Krankenhaus-Abrechnungen. In 52 Prozent der Fälle kamen die Gutachter zu dem Schluss, dass die Abrechnung nicht korrekt war, weil mehr abgerechnet wurde als medizinisch tatsächlich notwendig war.

Die Kontrolleure der Kassen fordern, dass fehlerhafte Abrechnungen für die Krankenhäuser Konsequenzen haben müssen. Bisher müssen die Kliniken den Kassen nur das zu viel erhaltene Geld zurückerstatten. Strafen gibt es nicht. Obwohl die Kassen von Jahr zu Jahr mehr Abrechnungen überprüfen lassen, kann dem MDK zufolge nur ein Bruchteil tatsächlich kontrolliert werden.

Gute Nachrichten präsentierte der MDK aus seinem zweiten Arbeitsbereich, der Pflegeversicherung: Die Zufriedenheit mit den Begutachtungen hat zugenommen. Inzwischen fühlen sich den Angaben zufolge 90 Prozent der Menschen, zu denen ein Begutachter vom Medizinischen Dienst kommt, gut und kompetent behandelt.

Neun von zehn Anträgen auf Leistungen aus der Pflegeversicherung werden bewilligt, wie es hieß. Insgesamt begutachteten die MDK-Prüfer im vergangenen Jahr mehr als zwei Millionen Menschen, die Hilfe beantragt hatten. Rund 1,7 Millionen Pflegebedürftige erhielten ambulante Unterstützung und rund 300.000 Pflegeleistungen im Heim.