Im vergangenen Jahr sind 1.276 Menschen in Deutschland an den Folgen ihres illegalen Drogenkonsums gestorben. Ein Jahr zuvor waren es vier Personen weniger, wie die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), am 10. April in Berlin mitteilte. Die meisten Todesfälle wurden durch den Konsum von Opioiden verursacht: Rund die Hälfte der Todesfälle ging den Angaben zufolge 2018 auf eine Überdosis Heroin, Morphin oder ähnliche Substanzen zurück.

Zurückgegangen sei die Zahl der Menschen, die als Folge des Missbrauchs von sogenannten "Neuen psychoaktiven Stoffen" wie Badesalzen starben. Angestiegen seien indes zwischen 2017 und 2018 die Todeszahlen infolge von psychoaktiven Medikamenten wie Benzodiazepinen, einer Gruppe von Schlaf- und Beruhigungsmitteln.

Mehr Hilfsangebote gefordert

Drogenbeauftragte Mortler rief zur Ausweitung der Hilfsangebote für Suchtkranke auf: "Jeder einzelne Todesfall verpflichtet uns, Menschen noch besser vor den Gefahren von Drogen zu schützen und sie vor den oftmals tödlichen Folgen ihres Drogenkonsums zu retten", sagte sie. Dabei seien Bund, Länder und Kommunen, aber auch Wirtschaft und Zivilgesellschaft gefragt. "Drogenabhängigkeit ist eine Krankheit, Kranke brauchen Hilfe und keine Stigmatisierung", unterstrich sie.

Eine zentrale Rolle bei der Bewältigung von Suchtproblemen spielen laut Mortler die 1.500 ambulanten Suchtberatungsstellen in Deutschland. Diese erreichten schon jetzt pro Jahr mehr als eine halbe Million drogenabhängige Menschen und deren Angehörige. "Die Herausforderungen an die Einrichtungen in den Städten und Gemeinden wachsen", warnte die Drogenbeauftragte. Die aktuelle Finanzierung reiche dafür nicht aus.