Das Bündnis "Sozialticket NRW" fordert die nordrhein-westfälische Landesregierung auf, die Mittel für das Sozialticket zu erhöhen. "Für Menschen, die von Hartz IV oder Grundsicherung leben müssen, ist das Ticket viel zu teuer", erklärte Klaus Kubernus-Perscheid aus dem Koordinierungskreis des Bündnisses am 27. November in Wesel. Im Landeshaushalt für das kommende Jahr, über den am Mittwoch der Landtag berät, seien aber statt der nötigen 80 Millionen Euro wieder nur 40 Millionen Euro eingeplant.

Der Preis des Sozialtickets entferne sich immer weiter von der Bedarfslage derer, für die das Angebot konzipiert sei, erklärte das Bündnis, zu dem unter anderem das Erwerbslosenforum Tacheles gehört. So steigt der Ticketpreis im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ab dem 1. Januar 2019 auf 38,65 Euro. Im aktuellen Regelsatz für Empfänger von Arbeitslosengeld II seien aber nur maximal 27,85 Euro für Fahrtickets vorgesehen. Obwohl es bereits nach den letzten Preiserhöhungen Proteste von Sozialverbänden gegeben habe, habe die NRW-Landesregierung im Haushalt keine Erhöhung der Mittel für das Sozialticket vorgesehen, beklagte das Bündnis.

Die Unterdeckung von zehn Euro pro Monat bedeute, dass Mobilität für arme Menschen zum Luxus werde. "Da auch die anderen Posten im Regelsatz viel zu knapp bemessen sind, sind diese Menschen gezwungen, ihr weniges Geld für andere Dinge wie Nahrungsmittel, Bekleidung und Gesundheit auszugeben", sagte Kubernus-Perscheid.