Die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann, wechselt nach Ablauf ihrer Amtszeit an die Universität Leipzig. Ab 1. September 2019 werde die 61-Jährige dort die Forschungsstelle "Kirchliche Praxis in der DDR. Kirche (sein) in Diktatur und Minderheit" leiten, teilte die mitteldeutsche Kirche am 19. November in Magdeburg mit.

Im November 2017 war die Landessynode von einer Entscheidung des Landeskirchenrates überrascht worden, Junkermanns Amtszeit nicht zu verlängern. Die Landesbischöfin wollte ihr Amt ursprünglich um knapp vier weitere Jahre bis zum Erreichen der Pensionsgrenze ausüben, fand aber in der Kirchenleitung dafür nicht die nötige Unterstützung. Ein Nachfolger für das Bischofsamt wird gegenwärtig gesucht. Er soll auf der Frühjahrstagung der Synode im Mai 2019 gewählt werden.

Als Landesbischöfin habe sie die Rolle der evangelischen Kirche zur Zeit der DDR intensiv reflektiert, sagte Junkermann zu ihrer neuen Tätigkeit. Dabei sei ihr aufgefallen, wie wenig davon im gesamtdeutschen Leben der Kirchen und im wissenschaftlichen Diskurs präsent sei. Wie die Kirchen in der DDR, angefeindet vom Staat und unter erschwerten Bedingungen, ihr christliches Profil noch geschärft haben, sei kaum erforscht. "Diese Forschungsarbeit lässt sich sehr gut an die Erfahrungen als Landesbischöfin anschließen", sagte die Theologin.