Berlin (epd). Der katholische Geistliche aus dem Bistum Magdeburg, der rund 120.000 Euro aus einer Pfarreikasse unterschlagen hat, ist nach eigenen Angaben über einen Lottogewinn getäuscht worden und in der Folge auf die schiefe Bahn geraten. Der "Bild"-Zeitung (20. November) schilderte der Pfarrer aus Ballenstedt am Rande des Harzes, dass er im Frühjahr 2017 per Mail die Nachricht erhalten habe, bei einer spanischen Lotterie 935.000 Euro gewonnen zu haben. In der Folge habe auf weitere Mails einer angeblichen Anwaltskanzlei mehrfach Geld für vermeintlich fällige Gebühren gezahlt, um den Gewinn ausgezahlt zu bekommen.
Nach eigenen Angaben hatte sich der Geistliche überhaupt nicht an der Lotterie beteiligt, wie die "Bild" berichtet. Dennoch sei er schließlich an die Gemeindekasse gegangen, um immer weitere Geldforderungen zu erfüllen. "Mein Verstand hat ausgesetzt", zitiert ihn die Zeitung.
Vor wenigen Tagen hatte sich der Pfarrer selbst angezeigt und den Magdeburger Bischof Gerhard Feige informiert. Der Bischof entband den Mann vom Vorsitz des Kirchenvorstandes. Weitere disziplinarische Schritte behalte er sich vor, hieß es.
Das Bistum teilte am 21. November mit, dass der Geistliche zum 30. November von seinen Aufgaben als Pfarrer entpflichtet. Bischof Feige habe seinen Verzicht auf die Pfarrei St. Elisabeth in Ballenstedt angenommen.