Die Evangelische Kirche im Rheinland ruft zum Gebet für die Initiatoren der sogenannten Regenschirm-Bewegung in Hongkong auf. Damit folgten sie einer Bitte aus Hongkong, die den Kirchenkreis Köln-Mitte aus Hongkong von der Chinese Rhenish Church erreichte, schreibt die rheinische Oberkirchenräten Barbara Rudolph am 20. November im Präsesblog des Düsseldorfer Landeskirchenamtes. Vier Jahre nach dem Ende der Bewegung in Hongkong stünden nun neun führende Mitglieder der prodemokratischen Bewegung vor Gericht. Ihnen werde unter anderem schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen. Sie müssten mit langjährigen Gefängnisstrafen rechnen.

Der baptistische Pastor Chu Yin Ming und der Sozialwissenschaftler Kin Man Chan gehörten zu den Initiatoren der Bewegung, die mit friedlichen Mitteln für den Erhalt der Demokratie in Hongkong gekämpft hätten, schreibt Rudolph. Amnesty International rufe zu einer Dringlichkeitsaktion auf. Noch im Jahr 2016 sei Pastor Chu Yin Ming die Georg-Fritze-Gedächtnisgabe des Kirchenkreises Köln-Mitte verliehen worden. Der Kölner Kirchenkreis ist mit der Chinese Rhenish Church in Hongkong partnerschaftlich verbunden.

Seit der Rückgabe an China 1997 wird Hongkong als chinesische Sonderverwaltungsregion in ihrem eigenen Territorium autonom regiert. Peking verstärkt jedoch den Zugriff auf die Region. Bei den Protesten im Jahr 2014, die Teile der asiatischen Finanz- und Wirtschaftsmetropole wochenlang lahmlegten, forderten die Demonstranten freies Wahlrecht für die sieben Millionen Hongkonger. Die Bewegung erhielt ihren Namen von den Regenschirmen, mit denen sich die Demonstranten gegen Sonne, Regen und gegen den Einsatz von Tränengas durch die Polizei schützten.