Die Auswirkungen der Migration, aktuelle politische Themen und der Kirchentag im kommenden Jahr haben die diesjährige westfälische Landessynode beschäftigt, die am 21. November in Bielefeld zu Ende ging. Die 202 Mitglieder des Kirchenparlaments der Evangelischen Kirche von Westfalen diskutierten seit Sonntag über zahlreiche Vorlagen und Kirchengesetze. Nachfolgend die wichtigsten Ergebnisse der Beratungen:

* MIGRATION: Das Thema "Kirche und Migration" ist jetzt ein Jahr lang Thema in den 490 Kirchengemeinden und 28 Kirchenkreisen. Grundlage ist eine umfangreiche interaktive Online-Vorlage. Auf der Synode 2019 werden die Ergebnisse erörtert und konkrete Beschlüsse gefasst.

* FLÜCHTLINGE: Die Landeskirche verlangt die Rückkehr zu einer liberaleren Regelung des Kirchenasyls. Flüchtlingsbürgen sollen von existenzbedrohend hohen Forderungen freigestellt werden.

* EXTREMISMUS: Die Synode ruft dazu auf, sich Antisemitismus und Rechtsextremismus entgegenzustellen sowie Opfer mehr in den Blick zu nehmen. Kritisiert wird eine Verrohung der politischen Debatte.

* FINANZEN: Aus Kirchensteuern erwartet die westfälische Kirche mit ihren 28 Gemeinden und 490 Kirchenkreisen kommendes Jahr Einnahmen von 550 Millionen Euro. Größter Ausgabeposten im Gesamthaushalt der Landeskirche ist die Pfarrbesoldung mit 239,7 Millionen Euro. Der Gesamt-Etat hat ein Volumen von 346,5 Millionen Euro, der landeskirchliche Haushalt beläuft sich auf 53,4 Millionen Euro.

* FORDERUNGEN: Das Kirchenparlament fordert einen zügigen Ausstieg aus der Kohleverstromung und mehr Maßnahmen gegen die Wohnungsnot.

* MISSBRAUCH: Die Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs in der Landeskirche soll zügig angegangen werden. Für die Erfassung der Fälle sexualisierter Gewalt auf den verschiedenen Ebenen der Kirche soll ein gemeinsamer Rahmen geschaffen werden.

* KIRCHENTAG: Der Beschluss, AfD-Politikern beim evangelischen Kirchentag im Juni in Dortmund keine Bühne zu bieten, trifft auf Zustimmung. Alle 28 Dortmunder Kirchengemeinden werden von jeweils einem der 28 westfälischen Kirchenkreise unterstützt.