Die Kirchen müssen sich nach Einschätzung der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) auf die neue Realität multikultureller Gesellschaften einstellen. Es reiche nicht aus, international interessiert zu sein, sagte der Moderator der VEM, Willem Simarmata, am 19. November vor der westfälischen Landessynode in Bielefeld. "Die Kirche ist keine Kirche, wenn sie nicht vielfältig ist, wenn sie die Menschen mit unterschiedlichen kulturellen und sozialen Hintergründen aus den verschiedensten Regionen der Welt nicht aktiv als gleichwertige Mitglieder auf allen Ebenen mit einbezieht", mahnte der indonesische Theologe. Ausdrücklich begrüßte er, dass die westfälische Landessynode zu dem Thema "Kirche und Migration" einen Diskussionsprozess in Gang setzen will.

Simarmata berichtete, dass er einige Jahre als Pastor auf der indonesischen Insel Batam gearbeitet hat, auf der viele Migranten leben. "In diesen Gemeinden dort auf Batam, mit Menschen aus unterschiedlichen Ländern und Regionen zu leben, war keine Verpflichtung, es war eine Bereicherung", unterstrich der VEM-Moderator. Nach Batam zogen nach Angaben des Theologen viele Migranten, um in der Elektronikindustrie zu arbeiten.

25. Jubiläum im Jahr 2021

Simarmata kündigte an, dass der internationale Kirchenbund VEM im Jahr 2021 in Bielefeld das 25. Jubiläum der Internationalisierung feiern werde. Seit diesen Anfängen seien die VEM-Mitgliedskirchen und die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel zu einer "anbetenden, lernenden und dienenden" Gemeinschaft zusammengewachsen. In dem Kirchenbund sei die international gleichberechtigte Zusammenarbeit selbstverständlich geworden. Der Theologe hob hervor, dass viele Freiwillige aus dem Kongo, von den Philippinen und aus Indonesien in diesem Jahr in der Evangelischen Kirche von Westfalen im Einsatz sind.

Durch die regelmäßige Unterstützung der westfälischen Kirche für Projekte und Programme in den Regionen der VEM sei zudem eine große Zahl an Kooperationen auf der Ebene von Gemeinden und Einrichtungen der Kirchen ermöglicht worden, erklärte Simarmata. Als Beispiel nannte er Bildungsprogramme, Wasserprojekte sowie soziale und diakonische Arbeit in den Städten. Mitglieder der VEM sind mehrheitlich protestantische Kirchen in Afrika, Asien und Deutschland.