Mit einem Friedenstag erinnert Chemnitz auch in diesem Jahr am 5. März an die Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg. "Wir gedenken an diesem wohl tragischsten Tag in der Geschichte unserer Stadt der über 4.200 Frauen, Männer und Kinder, die Opfer der Bombardierungen von Chemnitz wurden", sagte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) am 20. Februar. Der 5. März sei für die Bürger ein Tag des Nachdenkens gegen das Vergessen und gegen Instrumentalisierung.

Die Hauptveranstaltung auf dem Neumarkt wird in diesem Jahr von der jüdischen Gemeinde Chemnitz gestaltet. Chemnitz ist den Angaben nach die einzige Stadt in Deutschland, in der der Jahrestag ihrer Bombardierung während des Weltkriegs (1939-1945) "aus der Zivilgesellschaft heraus zu einem eigenen Friedenstag" geworden ist. Der Tag wird seit 2002 begangen.

Die Organisatoren von der Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag erklärten, es sei "überlebenswichtig, den Generationen, die den Krieg nicht erlebt haben, ins Gedächtnis zu rufen, wie es zu den Weltkriegen kam". Der Umgang der Menschen miteinander - ob international oder in der Chemnitzer Stadtgesellschaft - werde immer aggressiver. Dem begegne man mit einer "Kultur des Friedens", betonten die Organisatoren.

Die Vorsitzende Ruth Röcher sagte, in Chemnitz lebten Menschen aus 170 Nationen, "eine fast unglaubliche Vielfalt". Sie alle "sollen im Mittelpunkt unserer zentralen Veranstaltung stehen", erklärte sie. Ludwig dankte der Arbeitsgruppe für ihr "außergewöhnliches Engagement". Die Gruppe stehe "für Grundwerte wie Toleranz, Demokratie, Friedfertigkeit und Vielfalt", erklärte sie.