Berlin (epd). Zuwanderer in die Europäische Union (EU) sollen einer Umfrage zufolge vor allem die Landessprache sprechen, über ihre Steuern zum Wohlfahrtsstaat beitragen und sich den Werten und Normen im Land verpflichtet fühlen. Das ist das Ergebnis einer Sonderumfrage des sogenannten Eurobarometers unter EU-Bürgern zur Frage, was für eine erfolgreiche Integration wichtig ist, wie die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) am 19. Februar in Berlin mitteilte. Für die 2017 durchgeführte Umfrage wurden EU-weit rund 28.000 Menschen befragt.
In der Befragung habe sich gezeigt, dass Menschen mit viel Kontakt zu Zuwanderern eher eine positive Meinung vom Integrationserfolg im eigenen Land haben, Zuwanderung aber dennoch häufig skeptisch gegenüberstehen. Wer besser über Migration informiert sei, habe auch eher eine positive Meinung dazu, jedoch nicht zum Integrationserfolg im eigenen Land.
Für Deutschland falle auf, dass Umfrageteilnehmer die Sprachkenntnisse als Integrationsvoraussetzung noch stärker gewichten als Teilnehmer der meisten anderen EU-Länder. Auch würden Sprachkenntnisse für wesentlich wichtiger gehalten als formale Qualifikationen.
In Deutschland ist den Angaben zufolge die Zahl derer, die Migration als überwiegend problematisch ansehen (36 Prozent), erheblich höher als die Zahl derer, die sie überwiegend als Chance begreifen (24 Prozent). In Österreich sind die Unterschiede noch größer (38 gegenüber 13 Prozent). In beiden Ländern überwiege jedoch der Anteil derer, die Migration sowohl als Chance als auch als Problem sehen.