Dresden (epd). Die Synode der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens tritt vom 28. Februar bis 1. März zu einer Sondertagung zusammen. Vier Monate nach dem Rücktritt von Landesbischof Carsten Rentzing (52) wählt das Kirchenparlament eine neue Bischöfin oder einen neuen Bischof, wie die Landeskirche am 21. Februar in Dresden mitteilte. Um das höchste geistliche Amt bewerben sich die Plauener Superintendentin Ulrike Weyer (46), Oberlandeskirchenrat Tobias Bilz (55) und der Meißener Superintendent Andreas Beuchel (56).
Gewählt wird in geheimer Abstimmung. In den ersten beiden Wahlgängen ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich. Danach reichen für einen Wahlsieg mehr als die Hälfte der abgegebenen gültigen Stimmen. Zwischen den einzelnen Wahlgängen ist laut Kirchengesetz eine Pause von mindestens drei Stunden erforderlich. Das Bischofsamt ist jeweils auf zwölf Jahre beschränkt.
Rentzing war zum 31. Oktober aus dem Amt geschieden, nachdem antidemokratische Texte aus seiner Studienzeit öffentlich bekanntgeworden waren. Bischofskandidat Beuchel wurde von Synodalen vorgeschlagen, die beiden anderen Bewerber von der Kirchenleitung.
Am 28. Februar werden sich die drei Kandidierenden zunächst den insgesamt 80 Synodalen vorstellen. Die Wahl ist für den 29. Februar vorgesehen und wird - wenn weitere Wahlgänge nötig sind - am 1. März fortgesetzt. Bilz kandidierte bereits 2015 bei der Bischofswahl in Sachsen und unterlag Rentzing nur knapp. Weyer war 2019 bei der Bischofswahl in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) angetreten und verlor gegen Amtsinhaber Friedrich Kramer.