Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hat sich fassungslos angesichts des Gewaltverbrechens von Hanau gezeigt. Wenn sich bewahrheite, was sich jetzt abzeichne, sei diese "Gewalttat ein trauriger Beleg für die brutalen Konsequenzen des Gifts, das rechtspopulistische und rechtsextreme Kreise zu streuen versuchen", schrieb Bedford-Strohm am 20. Februar bei Facebook. "Wer Rassismus und Ausländerfeindlichkeit sät, muss auch damit rechnen, dass daraus brutale Gewalt erwächst."

Auch der Weltkirchenrat verurteilte den Anschlag von Hanau scharf. Extremismus und Hass dürften keinen Platz in unserer Welt haben, erklärte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, Olav Fykse Tveit, am 20. Februar in Genf. Die Welt müsse zusammenstehen, um derartige Gewalttaten zu verhindern, unterstrich Tveit.

Die Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Beate Hofmann, sprach den muslimischen und jüdischen Gemeinden in Hessen angesichts der rassistisch motivierten Morde in Hanau ihre Solidarität. Sie betonte in einem am 21. Februar veröffentlichten Schreiben, evangelische Christen verurteilten Rassismus und träten für ein friedliches Zusammenleben ein. Der christliche Glaube widerspreche rassistischem Denken und fördere die Würde aller Menschen. Das Schreiben schließt mit den Worten: "Unsere Gedanken und Gebete sind bei den betroffenen Familien, Freundeskreisen und Gemeinschaften. Wir stehen an Ihrer Seite. Friede sei mit Ihnen - Salam aleikum - Schalom".

Rund 2.000 Menschen gedachten am Abend des 20. Februar bei einer Mahnwache auf dem Hanauer Marktplatz der Opfer des Terroranschlags. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier drückte den Angehörigen sein Mitgefühl und seine Solidarität aus. Der "brutale Terroranschlag" in der hessischen Stadt mache "fassungslos, traurig und zornig". Er erinnere in fataler Weise an den Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke sowie an den Anschlag auf die Synagoge in Halle.