Der evangelische Bischof Christian Stäblein hat nach dem Anschlag in Hanau zu einem entschlossenen Eintreten gegen Hass und gegen rassistische Gewalt aufgerufen. "Die offenkundig rassistische, fremdenfeindliche, menschenverachtende Gedankenwelt des Täters macht deutlich, worum es für uns gehen muss: aufzustehen gegen Menschenverachtung in diesem Land, aufzustehen gegen rechtsextremistischen Hass und Hetze, wie sie sich auf den Straßen und im Netz immer mehr breit machen", betonte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am 22. Februar in seine Bischofskolumne im Sender rbb 88,8.

"Wir dürfen vor den Zusammenhängen nicht die Augen verschließen", forderte Stäblein weiter. Ebenso könne nicht länger darauf vertraut werden, "dass sich die Dinge schon irgendwie von selbst regeln werden". Der Bischof erklärte: "Was wenn nicht? Nein, es braucht ein entschlossenes Eintreten gegen den Hass, gegen rassistische Gewalt."

Bei dem Anschlag in Hanau am Mittwochabend waren neun Menschen mit Migrationshintergrund ermordet worden. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte die Gewalttat als rassistisch motivierten Terroranschlag eingestuft. Die Polizei fand den mutmaßlichen Täter und dessen Mutter später tot in deren Wohnung.