Das Erfurter Evangelische Augustinerkloster lädt am 25. Februar zu einer Gedenkandacht für die Opfer des Luftangriffs vor 75 Jahren ein. Mit einer Andacht im "Haus der Versöhnung" soll an die Opfer erinnert werden, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) am 18. Februar in Erfurt mit. Am 25. Februar 1945 kamen im Keller der ehemaligen Klosterbibliothek 267 Menschen ums Leben. An dem Gedenktag soll für Frieden und Versöhnung gebetet werden, kündigte Augustinerpfarrer Bernd Prigge an. Etwa 30 Schüler würden die Namen der Opfer vorlesen und jeweils eine Kerze anzünden.

"Der 25. Februar 1945 gilt als der schwärzeste Tag des Augustinerklosters", sagte der Pfarrer. Wenn Schüler erstmals die Namen aller Opfer verlesen, werde es sicher besonders bedrückend sein, dass viele denselben Nachnamen tragen. "Man spürt, dass zahlreiche Familien ausgelöscht wurden", so Prigge.

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges begannen couragierte Erfurter mit den Aufräumarbeiten. Bereits 1946 starteten die ersten Arbeiten zum Wiederaufbau der Kirche, des stark zerstörten Westflügels, des Laubenganghauses sowie des Gästehauses. 2002 wurden laut Prigge die Grundmauern der Bibliothek restauriert und teilweise rekonstruiert. Im Sommer 2008 begann der Wiederaufbau für rund 5,1 Millionen Euro. Am 27. August 2010 wurde die Wiedereinweihung der ehemaligen Bibliothek gefeiert. 2008 wurde das Augustinerkloster erstes Mitglied der internationalen Nagelkreuz-Gemeinschaft in Thüringen und damit Teil dieser weltweiten Bewegung für Frieden und Versöhnung.