Außenminister Heiko Maas (SPD) will ein zu seinem Ministerium gehörendes Bundesamt in Brandenburg an der Havel ansiedeln. Wie das Auswärtige Amt am 23. September in Berlin mitteilte, hat der Minister entschieden, diesen Vorschlag im Gesetzgebungsverfahren zu machen. Entstehen soll ein "Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten".

Dort sollen Aufgaben mit Auslandsbezug unter anderem in den Bereichen Fördermittelmanagement und Visumbearbeitung gebündelt werden, hieß es. Das Bundesamt wäre eine Neugründung. Mit der Standortwahl leite das Auswärtige Amt einen Beitrag zum "Dezentralisierungsziel" der Bundesregierung.

Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sprach am Montag von einer hervorragenden Nachricht für Brandenburg an der Havel und das ganze Land. Der Bund halte damit sein Versprechen, Behörden in den ostdeutschen Ländern und Regionen anzusiedeln und sie damit zu stärken.

Er sei sich sicher, so Woidke, dass diese Ansiedlung der Stadt und der Region von Anbeginn starke Impulse geben wird. Es sei ein Beitrag dazu, dass der Staat – ob nun Bund oder Land Brandenburg – auch in ländlicheren Regionen klar Flagge zeige.

Unter dem Stichwort gleichwertige Lebensverhältnisse hat sich die Bundesregierung zum Ziel gesetzt, Bundesbehörden in strukturschwachen Regionen anzusiedeln. Ein Schwerpunkt ist dabei der Osten Deutschlands.

Im Bundesamt für Auswärtige Angelegenheiten sollen den Angaben zufolge rund 200 Mitarbeiter beschäftigt werden. Errichtet werden soll es 2021. Die Stadt Brandenburg an der Havel hat gut 72.000 Einwohner. Sie liegt westlich von Potsdam und rund anderthalb Stunden Autofahrt von Berlin entfernt.