Wiesbaden (epd). Millionen Beschäftigte im Gesundheitswesen haben direkten Patientenkontakt und sind dadurch dem erhöhten Risiko einer Corona-Ansteckung ausgesetzt. Wie das Statistische Bundesamt am 23. Dezember in Wiesbaden mitteilte, standen im Jahr 2018 rund 3,63 Millionen der insgesamt 5,65 Millionen Beschäftigten im Gesundheitsbereich im direkten Kontakt zu Patientinnen und Patienten. Insgesamt arbeiteten 73.000 (plus 1,3 Prozent) mehr Beschäftigte als im Vorjahr im Gesundheitswesen. Davon waren 76 Prozent Frauen.
Besonders unter Druck steht vielerorts das Personal in Krankenhäusern, welches an Covid-19 Erkrankte betreut. Etwa ein Fünftel des gesamten Gesundheitspersonals war zuletzt in Krankenhäusern tätig (1,17 Millionen), weitere 836.000 Beschäftigte arbeiteten in anderen stationären oder teilstationären Einrichtungen. In Arztpraxen arbeitete jede beziehungsweise jeder achte Beschäftigte aus dem Gesundheitswesen (700.000). Knapp ein Fünftel des Gesundheitspersonals (1,11 Millionen) war in Berufen der Gesundheits- und Krankenpflege, in Rettungsdienst und Geburtshilfe tätig. Etwa die Hälfte von ihnen (538.000) arbeitete in Krankenhäusern.
Vor allem Ärztinnen und Ärzte sollen die Impfungen vornehmen. 465.000 Humanmedizinerinnen und -mediziner sowie Zahnmedizinerinnen und -mediziner gab es nach den Angaben im Jahr 2018 in Deutschland, davon 391.000 im Bereich Humanmedizin, die übrigen 74.000 im Bereich Zahnmedizin.
Auch im Gesundheitswesen gehört ein Teil der Beschäftigten aufgrund ihres Alters zur Risikogruppe für einen schwereren Covid-19-Krankheitsverlauf. Mit einem Anteil von zwölf Prozent war nahezu jeder achte Beschäftigte im Gesundheitswesen mindestens 60 Jahre alt, 41 Prozent waren 50 Jahre und älter, hieß es weiter.
Das Personal in ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen soll ebenfalls mit hoher Priorität gegen das Coronavirus geimpft werden. Ende 2019 waren in Pflegeheimen 796.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Mit einem Anteil von knapp 13 Prozent war nahezu jede bzw. jeder achte Beschäftigte in Pflegeheimen mindestens 60 Jahre alt, 43 Prozent waren 50 Jahre und älter.
In ambulanten Pflege- und Betreuungsdiensten arbeiteten Ende 2019 rund 422.000 Menschen. Die Altersstruktur ist ähnlich wie in den Pflegeheimen: 60 Jahre und älter waren zwölf Prozent der Beschäftigten (51.000) der ambulanten Dienste, 41 Prozent waren 50 Jahre und älter (173.000).