Düsseldorf (epd). Der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hat zur Grippeschutzimpfung aufgerufen. Gemeinsam mit den Ärztekammern, den Kassenärztlichen Vereinigungen und der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen betonte der Minister am 6. Oktober in Düsseldorf vor allem die Bedeutung der Impfung für die gefährdeten Personengruppen der über 60-Jährigen, von Menschen mit chronischen Erkrankungen, für Schwangere sowie pflegerisches und medizinisches Personal in der Corona-Pandemie. "Der Nutzen nicht nur für sich selbst, sondern auch für unsere Mitmenschen, sei es die Familie oder die Arbeitskollegen, ist hoch", erklärte Laumann.
Grade in der Pandemie sei eine hohe Influenza-Impfquote bei Risikogruppen und exponierten Berufsgruppen wichtig, um in der Grippewelle schwere Krankheitsverläufe zu verhindern, erklärte das Ministerium. So sollen Engpässe in Krankenhäusern, vor allem bei Intensivbetten und Beatmungsplätzen, vermieden werden. In der kommenden Influenzasaison 2020/21 sei mit den verfügbaren Impfstoffmengen der größte Effekt erzielbar, wenn die Impfquoten in den empfohlenen Gruppen deutlich gesteigert würden. Der Minister appellierte: "Nutzen Sie bei erhöhtem Risiko für eine schwere Erkrankung oder als möglicher Überträger die Impfangebote in Betrieben, gehen Sie zu Ihrem Hausarzt - lassen Sie sich impfen!"
Ärzte empfehlen Impfung besonders für Risikogruppen
Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung gegen Influenza für Bevölkerungsgruppen, die ein besonders hohes Risiko für einen schweren Verlauf einer Influenza haben. Laumann warnte, die Impfquoten habe in den vergangenen Jahren in den gefährdeten Bevölkerungsgruppen wie etwa in der Altersgruppe der über 60-Jährigen nur bei circa 35 Prozent gelegen und bei nur etwa 20 bis 50 Prozent bei Personen mit chronischen Grundleiden. Das sei "nicht ausreichend".
Mit einem gemeinsamen Schreiben bitten die Ärztekammern, die Kassenärztlichen Vereinigungen, die Krankenhausgesellschaft NRW und der Gesundheitsminister zudem die Krankenhäuser und niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte um Unterstützung, zu einer Steigerung der Impfquoten in den Risikogruppen sowie dem pflegerischen und medizinischen Personal beizutragen.
Je nach Schwere der Grippewelle werden nach Ministeriumsangaben in Deutschland schätzungsweise fünf bis 20 Prozent der Bevölkerung infiziert. Zudem gebe es bis zu sieben Millionen Influenza-bedingte Arztbesuche und rund 3.000 bis 30.000 Krankenhauseinweisungen. In Deutschland treten saisonale Grippewellen im Winterhalbjahr meist nach dem Jahreswechsel auf. Die Impfung wird für Oktober und November empfohlen, damit der Körper ausreichend Zeit hat, einen Impfschutz aufzubauen.