Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat im vergangenen Jahr 4,7 Milliarden Euro in der Region ausgegeben. Das sind 200 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, wie der Verband am 15. Juli in Münster mitteilte. Der Großteil des Geldes sei ebenso wie im Vorjahr mit 2,7 Milliarden Euro in die Unterstützung von behinderten und pflegebedürftigen Menschen geflossen. Ziel sei es, Menschen mit Behinderungen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen. Als Beispiel nannte der LWL die Förderung von Ambulant Betreutem Wohnen als Alternative zu Wohnheimen.

Die Corona-Krise habe der Landschaftsverband bislang gut überstanden, hieß es. Nur sehr wenige Patienten oder Heimbewohner, für die der LWL sorge, seien mit dem Corona-Virus infiziert gewesen. Auch die LWL-Beschäftigten seien durch Vorsichtsmaßnahmen, Home-Office und gegenseitige Hilfe in der Lage gewesen, die Dienstleistungen des Verbandes in der Region fortzusetzen.

Der Kommunalverband unterstützte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 32.340 Menschen in Westfalen dabei, alleine oder mit anderen in einer eigenen Wohnung leben zu können (2018: 31.139). Außerdem wurden 22.015 Wohnheimplätze und 37.518 Arbeitsplätze in Werkstätten für Menschen mit Behinderungen finanziert.

Rund 72 Millionen Euro zahlte der Landschaftsverband dafür, dass 9.119 Kinder mit Behinderung eine von 3.323 Regel-Kindertageseinrichtungen besuchen konnten. In Westfalen besuchten im vergangenen Jahr 6.304 Kinder mit Behinderungen einen Förderschulkindergarten oder eine Förderschule des LWL.

Die Verbandsmitglieder - 18 Kreise und neun kreisfreie Städte in Westfalen und Lippe - zahlten den Angaben nach im vergangenen Jahr ebenso wie im Vorjahr einen Mitgliedsbeitrag von insgesamt rund 2,2 Milliarden Euro an den Kommunalverband. Die Differenz von 2,5 Milliarden Euro in 2019 wurde den Angaben zufolge aus Bundes- und Landesmitteln finanziert. Als Kommunalverband übernimmt der LWL Aufgaben für seine Mitglieder im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur. Unter anderem betreibt er 35 Förderschulen, 21 Krankenhäuser, 18 Museen sowie zwei Besucherzentren.