Das NRW-Landwirtschaftsministerium hat Grundlagen für eine nachhaltigere Haltung von Schweinen und anderen Nutztieren vorgestellt. So soll etwa ein "Stall der Zukunft" Erfahrungen liefern, wie Schweine tier- und umweltgerechter gehalten werden können, teilte das Ministerium am 29. Januar in Düsseldorf mit. Zudem soll eine Tiergesundheitsdatenbank soll als Frühwarnsystem dienen. Der Fokus soll erst auf der Schweinehaltung liegen, danach werde die Strategie auf andere Tierarten ausgeweitet.

So sollen bis 2022 neue Ställe entstehen, die innovative Arten der Tierhaltung ausprobieren und aufzeigen sollen. Als wichtige Eckpunkte für neue Systeme werden die Verbesserung des Stallklimas, mehr Platz und mehr Beschäftigung sowie getrennte Funktions- und Klimabereiche genannt. "Ziel ist es, Landwirtinnen und Landwirten neue und bereits erprobte Praktiken anzubieten, die Tierschutz und Umweltschutz nicht gegeneinander ausspielen", sagte Staatssekretär Heinrich Bottermann.

Gesundheitsdatenbank soll schritteweise aufgebaut werden

In der geplanten Gesundheitsdatenbank sollen Daten der Tiere, etwa aus amtlichen Kontrollen, Schlachtbefunde und Daten zur Arzneimittelanwendung, zusammengeführt werden und als Frühwarnsystem zur Verbesserung der Tiergesundheit dienen. Nach Angaben des Ministeriums soll das Informationssystem ermöglichen, jederzeit ein umfassendes Bild über die Tiergesundheit der Nutztiere in Nordrhein-Westfalen zu erhalten. Die Datenbank soll ab 2020 schrittweite eingeführt werden.

Auch der Lebensmitteleinzelhandel stehe in der Verantwortung, den anstehenden Transformationsprozess etwa durch die Preisgestaltung mit zu gestalten, sagte Bottermann. "Ziel muss es ein, die mit höheren Produktionsstandards verbundenen Mehrkosten langfristig über den Markt zu decken", betonte der Staatssekretär.