Die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg demonstriert ab sofort permanent in Hamburg. Das Panoptikum an der Reeperbahn in St. Pauli enthüllte die Wachsfigur unter erheblicher öffentlicher Aufmerksamkeit am 29. Januar. Es sei nach ihrer Recherche weltweit die erste Wachsfigur der 17-jährigen schwedischen Schülerin, sagte Panoptikum-Chefin Susanne Faerber. Eine weitere Besonderheit sei, dass sie die erste Wachsfigur im Panoptikum sein wird, die je nach Jahreszeit verschiedene Kleidung tragen soll. Derzeit ist es eine wärmende Ski-Hose mit Wollmütze und dickem Schal.

Greta sei für viele Menschen zum Vorbild für klimaschonendes Handeln geworden, sagte Faerber. Daher habe sie einen Platz im Panoptikum verdient. Immerhin habe das "Time"-Magazin sie zur Person des Jahres 2019 gekürt. Greta soll im Panoptikum unmittelbar im Zentrum des Eingangsbereiches stehen - die Blicke der Besucher werden zuerst auf sie fallen.

Greta statt Bill

Die aufwendige Herstellung der Wachsfigur übernahm ein Team um Bildhauer Gottfried Krüger, der bereits seit mehr als 30 Jahren für das Panoptikum arbeitet. Eigentlich sollte er an der Figur von Bill Gates arbeiten, verriet Faerber. Dass er Greta modellierte, sei für sie selbst überraschend gewesen: Sie habe "von nichts gewusst", als die Figur Mitte Januar verhüllt im Panoptikum eintraf. "Aber Greta hatte sofort meine volle Zustimmung", sagte sie.

Die wächserne Greta wird nach Ansicht des Künstlers im Panoptikum "vorläufig sicher" stehen. Die von ihm verwendete Modelliermasse schmelze erst ab etwa 70 Grad Celsius - das sei selbst angesichts düsterster Klima-Prognosen nicht zu erwarten, sagte Krüger dem Evangelischen Pressedienst (epd). Größere Vorsicht sei daher mit zu heißen Scheinwerfern geboten.

Das Hamburger Panoptikum besteht seit 140 Jahren und ist damit nach eigenen Angaben das älteste Wachsfigurenkabinett Deutschlands. Auf vier Etagen werden mehr als 120 Persönlichkeiten aus Kunst und Kultur, Sport und Politik, Gesellschaft und Geschichte gezeigt.