Umweltorganisationen in Nordrhein-Westfalen wollen ein Volksbegehren für den Artenschutz starten. Trotz eines dramatischen Rückgangs vieler Insekten-, Vogel- und Pflanzenarten zeige die Landesregierung "keinerlei Ansätze für eine konsequente Naturschutzpolitik", kritisierten der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), die Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt (LNU) und der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) am 27. Januar in Düsseldorf. Der Einsatz für Insektenschutz und Artenvielfalt müsste deutlich verstärkt werden.

Um den Druck zu erhöhen, wolle man im Frühjahr eine Volksinitiative starten, kündigten die Organisationen an. Ziel sei es, konkrete Handlungsvorschläge zur Verbesserung der biologischen Vielfalt in den NRW-Landtag einzubringen. "Ob Klimaschutz, Rohstoffabbau, Land- oder Forstwirtschaft und ein nicht naturverträglicher Umgang mit unseren Gewässern - NRW muss an vielen Stellschrauben drehen, um den Verlust der Artenvielfalt zu stoppen", sagte die Nabu-Landeschefin Heide Naderer. Die Vorschriften und Gesetze zum Schutz von Arten und Lebensräumen dürften nicht aufgeweicht werden.

In Bayern hatte es im Februar 2019 mit dem Volksbegehren Artenvielfalt "Rettet die Bienen!" eine ähnliche Initiative gegeben. Daraufhin wurde im Juli ein entsprechendes Naturschutzgesetz verabschiedet. Demnach soll etwa die ökologische Landwirtschaft stärker ausgebaut, Pestizide reduziert und Lebensräume besser geschützt werden.