Die Journalistin und ZDF-Fernsehmoderatorin Dunja Hayali hat am 25. Januar den Toleranz-Preis der Evangelischen Akademie Tutzing in der Kategorie "Zivilcourage" erhalten. Damit würdigte die Akademie Hayalis besonderes Engagement gegen Rassismus, Fremdenhass und Rechtsextremismus und ihr beherztes Eintreten für eine offene Gesellschaft, sagte Akademiedirektor Udo Hahn. Die Haltung Hayalis, auch andersdenkenden Menschen mit Respekt und Fairness zu begegnen, sei beispielgebend. Deshalb solle der Preis auch ein Zeichen der Ermutigung und Solidarität sein, sagte Hahn.

"Fundament von Sachlichkeit"

In ihrer Laudatio beschrieb Shermin Langhoff, Intendantin des Berliner Maxim Gorki Theaters, die Preisträgerin als mutige und engagierte Journalistin. Selbst in den Kakophonien der sozialen Netze mit ihrem Zwang zur Verkürzung bemühe sich Hayali um "ein Fundament von Sachlichkeit, Fakten und Respekt", sagte Langhoff laut Redemanuskript. Allerdings bedeute dieses "Verstehenwollen" nicht, für alles Verständnis zu haben. Wer sich rassistisch äußere, sei, wie Hayali betont habe, "verdammt noch mal ein Rassist".

Der nicht dotierte Toleranzpreis wird seit dem Jahr 2000 alle zwei Jahre verliehen. Die neue Kategorie "Zivilcourage" wurde 2012 unter dem Eindruck eingeführt, dass mehr Zivilcourage gebraucht werde, wie Akademiedirektor Hahn sagte. Denn das Wesen einer Gesellschaft zeige sich im Umgang mit Minderheiten, Schutzsuchenden und Schwachen.