Geldspenden in Höhe von rund 1,4 Millionen Euro sind bisher nach dem Brand im Krefelder Zoo zusammengekommen. Etliche Menschen hätten Geld gespendet und Aktionen ins Leben gerufen, um für den Zoo zu sammeln, sagte der Vorsitzende der Zoofreunde, Friederich Berlemann, am 24. Januar bei der offiziellen Gedenkveranstaltung vor dem Krefelder Rathaus. Außerdem gab es Sport- und Kulturveranstaltungen zugunsten des Zoos. "Krefeld und das Umland stehen zusammen", betonte Berlemann.

Etwa 250 Menschen waren laut Polizei zu der Gedenkstunde gekommen. Oberbürgermeister Frank Meyer (SPD), der gemeinsam mit der Zooleitung zur Gedenkveranstaltung unter dem Motto "Unser Zoo - unsere Verantwortung" eingeladen hatte, sagte in seiner Ansprache, er sei als kleiner Junge oft im Zoo gewesen und natürlich auch im Affenhaus: "45 Jahre lang war das einer der beliebtesten und meistbesuchten Orte in Krefeld."

Rund 250 Menschen bei Gedenkveranstaltung

Meyer dankte für die Welle der Hilfsbereitschaft und der Solidarität mit dem Zoo, die Menschen etwa mit Kerzen, Briefen und Anteilnahme in sozialen Netzen zum Ausdruck gebracht hätten. Die Zoo-Mitarbeiter sowie die vielen Kräfte von Feuerwehr, Polizei, Rotem Kreuz und Notfallseelsorge hätten in der Neujahrsnacht "Großartiges geleistet".

Der SPD-Politiker sprach sich ausdrücklich dafür aus, dass die Tradition, im Krefelder Zoo Affen zu beherbergen, fortgesetzt werden soll. Er zeigte Verständnis für das Anliegen von Tierschützern, die Tiere lieber in freier Wildbahn geschützt und bewahrt sähen. Allerdings wären viele Tierarten längst ausgestorben, wenn es keine Zoos gäbe, argumentierte Meyer. "Außerdem helfen Zoos auf der ganzen Welt durch Auswilderung auch der natürlichen Population, sich zu erholen." Zoos seien zudem Orte der "emotionalen Bildung", an denen Menschen Empathie mit anderen Lebewesen lernen und ein Gefühl für die Bedeutung der Vielfalt des Lebens bekommen könnten.

An der Gedenkveranstaltung nahm auch Weltzoo-Präsident Theo Pagel teil, der die Wiederaufbaupläne der Stadt und der Zooleitung bekräftigte. In einem neuen "Artenschutzzentrum Affenpark" sollen die Tiere künftig gehalten werden. Die Errichtung des Parks werde allerdings Jahre dauern, da der Zoo von Grund auf neu planen müsse, hieß es.

Zoodirektor Wolfgang Dreßen erinnerte in seiner Rede an die Tierpersönlichkeiten, die das Affenhaus geprägt haben und die "wir alle schmerzlich vermissen". Während seiner Ansprache wurden Fotos der verstorbenen Menschenaffen gezeigt.

Bei dem Feuer waren in der Silvesternacht mehr als 30 Tiere des 1975 eröffneten Affenhauses verendet, darunter acht Menschenaffen. Es entstand ein Sachschaden in zweistelliger Millionenhöhe. Verursacht wurde der Brand nach Erkenntnissen von Polizei und Staatsanwaltschaft durch drei Krefelderinnen, die fünf sogenannte Himmelslaternen in die Luft steigen ließen, die zwar legal gekauft werden können, deren Benutzung aber verboten ist. Eine dieser fliegenden Leuchtfackeln hatte den Brand des Affenhauses im Bereich des Daches ausgelöst.