Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) hat das ehemalige Dominikanerkloster in Warburg zum Denkmal des Monats gekürt. Die Syrisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland habe das Kloster in enger Zusammenarbeit mit den Denkmalbehörden vorbildlich restauriert, erklärte der LWL am 19. Dezember in Münster. Nach dem Wegzug der Dominikaner zu Beginn der 1990er Jahre nach Leipzig hatte die Syrisch-Orthodoxe Kirche in Deutschland Kirche und Kloster gekauft und zum Bischofssitz ihres Erzbistums Deutschland gemacht. Außerdem habe sie hier das weltweit erste Museum der syrisch-orthodoxen Kirche eingerichtet.

Seit der Amtseinführung des jungen Erzbischofs Mor Philoxenus Matthias Nayis im Jahr 2012 seien die beschädigten Bleiglasfenster im Kreuzgang und die Kreuzigungsgruppe am Eingang restauriert worden, erklärte der LWL. Danach seien das Kirchendach, das Fenstermaßwerk und die 100 Meter lange Klostermauer denkmalsgerecht instandgesetzt worden. Außerdem hätten Erzbischof Mattias und sein Team die beschädigte Bischofsfigur des Kirchenportals wieder mit einem Bischofsstab ausgestattet und die marode Turmbekrönung gegen ein neues Kreuz ausgetauscht.

Unterstützung von westfälischer Kirche

Die Sanierung wurde unter anderem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, dem Land NRW, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie der westfälischen Landeskirche und dem Erzbistum Paderborn unterstützt, wie der LWL erklärte. Für die kommende Jahre seien weitere Maßnahmen geplant.

Das Kloster war nach LWL-Angaben in den 1920er Jahren für den Dominikanerorden errichtet worden. Kurz nach dem Mauerfall 1989 seien die Dominikaner nach Leipzig gezogen, um in den neuen Bundesländern seelsorgerisch zu wirken. Neue Eigentümerin wurde die Syrisch-Orthodoxe Kirche von Antiochien in Deutschland, die die Kirche St. Jakob von Sarug weihte. Seit 2012 leben neben dem Erzbischof zwei Mönche, eine Nonne und sieben Studenten des Priesterseminars in der Klosteranlage. Dazu kommen in den Ferien bis zu 240 Messdienerschülerinnen.

Die Syrisch-Orthodoxe Kirche ist eine christliche Glaubensgemeinschaft der Aramäer. Die aus Mesopotamien stammende Glaubensgemeinschaft hat sich besonders nach den Verfolgungen im osmanischen Reich seit Ende des 19. Jahrhunderts auch in Deutschland angesiedelt. Die syrische Kirche in Deutschland zählt den Angaben nach etwa 100.000 Mitglieder. Sie finanziert sich ausschließlich über Spenden.