Alle Jahre wieder erklingen nicht nur die gleichen Lieder unterm Weihnachtsbaum, auch das TV-Programm wiederholt sich: Im Ersten laufen die "Sissi"-Filme, beim ZDF tummeln sich Carmen Nebel und Helene Fischer, bei Sat.1 ist Kevin allein zu Haus und RTL erfreut mit heiterem Zeichentrick.

Die schönsten Filme zeigen ARD und ZDF nachmittags: "Schneewittchen und der Zauber der Zwerge" mit Nadeshda Brennicke als böser Stiefmutter läuft an Heiligabend um 15.05 Uhr im ZDF. Der Fernsehfilm ist eine hochklassige und sehr zeitgemäße Variation des Grimm'schen Klassikers mit einer Heldin (Tijan Marei), die nicht nur schön, sondern auch stark und mutig ist.

Ein Höhepunkt des weihnachtlichen Familienprogramms

Das beste neue ARD-Märchen ist die Geschichte "Von den 12 Monaten", die das Erste am 26. Dezember um 13.15 Uhr zeigt: Der Frostige Fürst hat sich mit dem Monat Februar verbündet, auf dass es für immer Winter bleibe. Die Hoffnung der anderen elf Monate ruht nun auf einem jungen Paar, das vier Zutaten für einen Zaubertrank finden muss, damit die Königin die Jahresuhr auf den März umstellen kann. Die aufwendige Ausstattung und die Handlung machen den Film zu einem echten Höhepunkt des weihnachtlichen Familienprogramms.

Natürlich darf auch "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel" nicht fehlen. Das Erste zeigt den Defa-Klassiker an Heiligabend um 17.05 Uhr, abends gibt es die deutsch-tschechische Aschenputtel-Variation um 20.15 Uhr in den Dritten Programmen von WDR und RBB.

Carmen Nebel feiert Heiligabend in den Bergen

Anders als früher geht es in diesem Jahr zumindest bei den großen Sendern auch im Abendprogramm heiter oder besinnlich zu. Die ARD erfreut am 24. Dezember um 20.15 Uhr mit der unverwüstlichen "Feuerzangenbowle" mit Heinz Rühmann, im ZDF feiert Carmen Nebel Heiligabend in den Bergen mit viel Weihnachtsmusik. Bei RTL tummeln sich die "Minions", die liebenswerten und stets zu Unfug aufgelegten gelben Begleiter des früheren Schurken Gru, dessen jüngstes Abenteuer "Ich - Einfach unverbesserlich 3" der Sender am 25. Dezember zeigt.

Zur gleichen Zeit heißt es im Ersten Abschied nehmen: "Stille Wasser" ist der letzte Fall für Uwe Kockisch als Commissario Brunetti. Auch diese Folge ist vor allem wegen der schönen Venedig-Bilder sehenswert. Trotzdem schwingt eine gewisse Melancholie mit, immerhin ermittelt Brunetti seit fast 20 Jahren für die ARD.

"Friede auf Erden - für jeden Menschen guten Willens"

Am Zweiten Weihnachtsfeiertag kehrt im Ersten fast schon wieder der Alltag ein: Der "Tatort" aus München ("One Way Ticket") erzählt von einer besonders raffinierten Form des Drogenschmuggels, beeindruckt aber vor allem durch sein visuelles Konzept. Im ZDF übernimmt derweil Florian Silbereisen zum ersten Mal das Ruder im "Traumschiff" und nimmt Kurs auf Antigua.

Wem der Sinn an Weihnachten nicht nach Märchen, Shows oder gar Krimi steht, dem bieten ARD und ZDF ebenfalls allerhand. An Heiligabend überträgt das Erste ab 16.15 Uhr die Evangelische Christvesper aus Eichstetten am Kaiserstuhl. Das Motto dieses Weihnachtsgottesdienstes lautet "Friede auf Erden - für jeden Menschen guten Willens". Um 23.20 sendet die ARD eine Katholische Christmette aus Hünfeld bei Fulda.

Konzert mit Stars aus Klassik und Pop

An Heiligabend zeigt das ZDF um 18 Uhr wie in jedem Jahr "Weihnachten mit dem Bundespräsidenten". Auf Einladung von Frank-Walter Steinmeier präsentieren internationale Solisten ein Konzertprogramm mit Weihnachtsliedern und musikalischen Überraschungen. Das von Johannes B. Kerner moderierte Konzert findet in der imposanten katholischen Josefskirche in St. Ingbert im Saarland statt. Um 19.15 Uhr geht es musikalisch weiter: Markus Lanz präsentiert unter dem Titel "Weihnachten in Rom" ein Konzert mit Stars aus Klassik und Pop. Später am Abend, um 22.30 Uhr, gibt es auch im Zweiten eine Evangelische Christvesper, diesmal aus dem fränkischen Weißenburg.

Tradition hat auch die Übertragung eines Katholischen Weihnachtsgottesdienstes am Ersten Feiertag im ZDF. Um 10.45 Uhr sendet das Zweite aus dem Hohen Mariendom zu Hildesheim, Bischof Heiner Wilmer wird besonders das Thema der Flucht im Weihnachtsevangelium herausarbeiten. Um 12 Uhr folgt "Urbi et Orbi", der alljährliche Weihnachtssegen des Papstes. Anschließend erkundet Markus Lanz die Geschichte der "Heiligen Stadt" Rom (12.35 Uhr) und entdeckt ihr Brauchtum. Der Höhepunkt des Ersten Weihnachtsfeiertags dürfte für viele Zuschauer jedoch eher weltlich sein: Ab 20.15 Uhr zeigt das ZDF eine weitere Weihnachtsshow mit Helene Fischer und internationalen Gästen.