Der Rundfunkrat des Saarländischen Rundfunks (SR) hat am 17. Dezember den Wirtschaftsplan 2020 mit einem Minus von 5,3 Millionen Euro einstimmig beschlossen. Aufwendungen in Höhe von 129,2 Millionen Euro ständen Erträge von 123,9 Millionen Euro gegenüber, sagte SR-Intendant Thomas Kleist am 17. Dezember in Saarbrücken. Der SR sei noch in der Lage, diesen Fehlbetrag aus eigenen Mitteln zu schließen. Ab 2021 käme die Rundfunkanstalt aber in eine noch schwierigere Situation, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht veränderten.

Die Einnahmen des SR aus Rundfunkbeiträgen und dem ARD-Finanzausgleich vermindern sich den Angaben zufolge im Jahr 2020 um 2,4 Millionen auf rund 109 Millionen Euro. Damit entsprächen die Rundfunkbeiträge auf der Ausgabenseite dem Niveau aus dem Jahr 2005. Die Anzahl der Planstellen bleibe unverändert bei 544, hieß es.

Um in die Crossmedialität zu investieren, seien auf zwei Jahre befristet 1,5 Millionen Euro vorgesehen, betonte Kleist. Die Zusammenführung von Fernsehen, Hörfunk und Online sei kein Sparprogramm, sondern zunächst einmal eine zusätzliche Leistung, da die klassischen Sparten wie etwa das Fernsehen weiter bedient werden müssten. "Die jungen Leute kommen nicht mehr zu uns, wir müssen zu ihnen gehen", unterstrich der SR-Intendant. Insgesamt seien 6,3 Millionen Euro an Investitionsmittel vorgesehen, die in Produktion, Technik und Baumaßnahmen fließen würden.

Der Verwaltungsratsvorsitzende Joachim Rippel betonte, dass der Haushalt sich in einem Spannungsverhältnis zwischen notwendiger Sicherung, Zukunft und schwieriger finanzieller Situation befinde. "Da jedoch die finanziellen Probleme struktureller Art, keineswegs selbstverschuldet und auf Dauer auch nicht aus eigener Kraft zu beheben sind, ist eine Anpassung des Finanzausgleichs unabdingbar", unterstrich er. Die Prognose der Beitragseinnahmen hatte für den SR mehr Gelder vorgesehen, als dies tatsächlich der Fall ist.