Der Schauspieler und Regisseur Maximilian Schell (1930-2014) ist Thema einer neuen Sonderausstellung im Deutschen Filminstitut und Filmmuseums (DFF) in Frankfurt am Main. Die Schau illustriere Schells Seiten als Theaterschauspieler und Opernregisseur, als Verfasser von Bühnentexten und Filmskripten, als Künstler und Sammler sowie als Übersetzer von Shakespeare, sagte Museumsdirektorin Ellen Harrington. Die vom 10. Dezember bis 19. April 2020 geöffnete Ausstellung ist ein Ertrag der Untersuchung und Archivierung von Schells Nachlass, der 2016 an das DFF überging.

Die Ausstellung schildert acht Themenbereiche des in Wien geborenen und in Innsbruck gestorbenen Multikünstlers, der einer der international bekanntesten deutschsprachigen Schauspieler war. Seine Bedeutung illustriert die Oscar-Trophäe für den besten Hauptdarsteller, die er 1962 für seine Rolle in dem US-Film "Das Urteil von Nürnberg" aus dem Jahr 1961 erhielt. Dokumente, Fotos und Porträtzeichnungen geben Einblick in die verschiedenen Lebensabschnitte des Künstlers. Manuskripte und Kunstwerke, etwa ein Ölbild von Josef Albers, machen mit dem leidenschaftlichen Sammler bekannt.

Doku über Marlene Dietrich

Ein eigener Raum ist dem Entstehen des Dokumentarfilms "Marlene" (1982/83) gewidmet. Schell habe es geschafft, die ehemalige Filmdiva Marlene Dietrich sechs Tage lang zu interviewen, hieß es. "Die Dietrich war die ganze Zeit auf Konfrontationskurs", sagte Kuratorin Isabelle Bastian. In einer Vitrine sind Protokolle der Interviews zu sehen. Da die Diva Filmaufnahmen verbot, musste Schell die Szene hinterher nachstellen. Kurator Hans-Peter Reichmann erklärte, Dietrich habe den Film zunächst entschieden abgelehnt. Doch als er für den Oscar als bester Dokumentarfilm nominiert wurde, "fand sie ihn grandios".