Der FDP-Politiker und frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum ist am 10. Dezember in Berlin mit dem diesjährigen Kulturgroschen des Deutschen Kulturrates geehrt worden. Damit würden Baums kulturpolitisches Wirken und sein Engagement für Meinungsfreiheit, Kunst und Kultur sowie für Menschen- und Bürgerrechte gewürdigt, teilte der Kulturrat in Berlin mit. Die undotierte Auszeichnung wird seit 1992 für kulturpolitische Lebensleistungen vergeben.

Für Gerhart Baum sei Kunst ein Stück Freiheit, erklärte der Kulturrat zur Begründung. Und Demokratie sei für ihn ohne Kunst nicht vorstellbar. Er warne vor einem "Kulturkampf von rechts", der durch vielfältige Aktionen in der ganzen Republik, etwa gegen die Theater, seine völkische Ideologie zum Maßstab der Kunstförderung machen wolle. Baum warne vor einer Klimaverschlechterung, einer schleichenden Anpassung und der Förderung einer immer vorhandenen Feindseligkeit gegen das Neue in der Kunst.

Mit dem Kulturgroschen wurden zuvor unter anderen der Filmemacher Edgar Reitz, der Dirigent Daniel Barenboim, der frühere Bundespräsident Johannes Rau und die früheren Bundestagspräsidenten Wolfgang Thierse (SPD) und Norbert Lammert (CDU) ausgezeichnet.