Unter dem Motto "Wir sorgen für gutes Klima!" will sich der Evangelische Kirchenkreis Soest-Arnsberg in Zukunft verstärkt um Klimaverbesserungen bemühen. Das wurde auf der jüngsten Herbstsynode in Wickede beschlossen, wie der Kirchenkreis mitteilte. Bis zur Sommersynode im Juni 2020 sollen Vorschläge, Ideen und Konzepte gesammelt und erarbeitet werden, die in ein konkretes Programm mit Handlungsaufgaben fließen sollen.

Superintendent Dieter Tometten regte zudem an, in allen Presbyterien Umwelt und Klimabeauftragte zu berufen. Auch im Kirchenkreis soll eine entsprechende hauptamtliche Fachkraft eingesetzt werden. "Damit zeigt sich unser Kirchenkreis entschlossen, an der gesellschaftlichen Debatte über das Klima teilzunehmen, die Klimaverantwortung auch innerhalb der Kirche auf den aktuell erforderlichen Stand zu bringen und hoffentlich mit guten Beispielen den Klimaschutz zu fördern", erklärte Tometten den Angaben nach.

Auf der Kreissynode wurde zudem den Haushalt für 2020 geplant. Bernd Göbert, Leiter des Kreiskirchenamtes Sauerland-Hellweg, rechnet für das laufende Jahr mit 14,7 Millionen Euro und für das kommende Jahr mit 15,4 Millionen Euro Kirchensteuerzuweisung. Zugleich mahnte er zu sparsamen Haushalten: "Wir müssen uns darauf einstellen, dass das in Zukunft deutlich weniger werden wird. Trotz der Mehreinnahmen können wir uns viel weniger leisten als zum Beispiel 1992."

Auch das Thema Asyl stand auf der Tagesordnung: Die evangelische Kirchengemeinde Weslarn im westfälischen Bad Sassendorf gewährt einer Frau aus dem Iran seit September Kirchenasyl. Mittlerweile sei ein weiterer von Abschiebung bedrohter Mann hinzubekommen, berichtete der Gemeindepfarrer Ralph Frieling auf der Kreissynode. Der Theologe forderte von der westfälischen Kirche und dem Kirchenkreis Soest-Arnsberg, in dessen Bereich Bad Sassendorf liegt, mehr finanzielle Unterstützung für diesen Bereich. Auch bat er Kirchengemeinden im Kirchenkreis, die kein Kirchenasyl gewähren können oder wollen, um Solidarität und Unterstützung. "Ich wünsche mir, dass wir in dieser Beziehung in Zukunft noch stärker an einem Strang ziehen", sagte Frieling.

14 Kirchenasyle im Kirchenkreis in diesem Jahr

Kirchenasyl sei ein hohes Gut, um im Einzelfall Schutz zu gewähren, betonte der Pfarrer. "Das ist eine gemeinsame Aufgabe für uns alle und nicht die Privatsache einzelner Kirchengemeinden, Presbyterien oder Pfarrer."

Nach Angaben des Kirchenkreises Soest-Arnsberg wurde über 30 Frauen, Männern und Kindern in den vergangenen vier Jahren Schutz in verschiedenen evangelischen Kirchengemeinden in der Region Schutz gewährt. In fast allen Fällen habe das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) die Verfahren wieder neu aufgenommen, die drohende Abschiebung sei verhindert worden, hieß es. Allein in diesem Jahr hat es demnach in Marsberg, Geseke, Werl, Brilon oder Weslarn 14 Kirchenasyle gegeben. Viele von ihnen laufen aktuell noch, wie eben in Weslarn.