Der Vorsitzende der Friedrich-Ebert-Stiftung, Kurt Beck, hat die gesellschaftliche Rolle der Kirche gewürdigt. Die Kirchensteuern seien auch wegen der subsidiären Verantwortlichkeit der Kirchen notwendig, sagte der frühere Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz am 30. November in Duisburg. "Wenn nur der Staat zuständig ist, haben wir kein Maßstäbe mehr. Wir brauchen dieses Stück Richtschnur."

Laut seinen Worten müssen jedoch die Aufgaben, die die Kirche vom Staat übernimmt, mit den Leistungen besser in Einklang gebracht werden. Der SPD-Politiker sprach sich hier für "vernünftige Finanzierungsgrundlagen" für die Kirchen aus. Anders seien die Aufgaben am Menschen von der Kindertagesstätte bis zur Pflege nicht zu erfüllen, erklärte der zeitweilige SPD-Bundesvorsitzende.

Beck sprach vor mehreren hundert Menschen beim Neujahrsempfang des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg. In seiner Rede in der Salvatorkirche mahnte der 70-Jährige den "Zusammenhalt der Gesellschaft" an. Politik und Kirchen müssten alles dafür tun, dass "die Kräfte, die uns in der Gesellschaft beisammen halten, stärker bleiben als die, die uns auseinanderbringen", forderte er. Um die heutigen und die zukünftigen Aufgaben in der Gesellschaft erfüllen zu können, müsse man bei Steuern und Abgaben berücksichtigen, dass die, die viel haben, auch stärker zur Aufgabenerfüllung beitragen müssen, erklärte Beck.