Der Evangelische Kirchenkreis Tecklenburg hat auf seiner jüngsten Kreissynode in Lengerich erstmals einen Verbandshaushalt für die künftige gemeinsame Verwaltung mit den Nachbarkirchenkreise Münster und Steinfurt-Coesfeld-Borken beschlossen. Auf Empfehlung von Verwaltungsleiterin Jutta Runden stimmten die 90 anwesenden Synodalen mehrheitlich für eine Investitionsrücklage des Verbandes, wie der Kirchenkreis am 26. November mitteilte. Jährlich solle dafür ein Drittel des Betrags, der den Abschreibungen für Abnutzungen im Verband der drei Kirchenkreise entspricht, bereitgestellt werden. Der Betrag beträgt den Angaben nach pro Jahr etwa 78.900 Euro pro Kirchenkreis. Die Rücklage tritt 2020 in Kraft und gilt zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren.

Die gemeinsame Verwaltung der Kirchenkreise nimmt ihre Arbeit in der neuen Struktur am 1. Januar auf, wie es hieß. Nach Fertigstellung des neuen Gebäudes am Standort Münster ist im September 2020 der Umzug aller drei Verwaltungen dorthin geplant. Zur Vorbereitung der Fusion fanden laut Jutta Runden bereits zahlreiche Teamaufbau-Prozesse für die Mitarbeitenden statt. "Wir sind mit dem neuen Kirchlichen Finanzmanagements (NKF) gut unterwegs", zeigte sie sich optimistisch.

Kirchensteuermittel mit Plus

Auf der Kreissynode wurde zudem der Haushalt 2020 des Kirchenkreises genehmigt. Nach dem von Verwaltungsleiterin Marlies Beckemeyer eingebrachten Etat stehen dem Kirchenkreis mit seinen 17 Kirchengemeinden im kommenden Jahr Kirchensteuermittel in Höhe von rund 10,8 Millionen Euro zur Verfügung. Dies sei eine Steigerung von 4,10 Prozent gegenüber dem Haushalt 2018 (10,4 Millionen Euro). Neben den Gehältern der Pfarrerinnen und Pfarrer im Kirchenkreis Tecklenburg, der zentralen Verwaltung und der Superintendentur finanziert der Kirchenkreis mit Hilfe der Kirchensteuermittel beispielsweise das Diakonische Werk, die Arbeit der 28 Kindertagesstätten im Kindergartenverbund, das Schulreferat oder die kreiskirchliche Jugendarbeit.

Darüber hinaus einigten sich die Synodalen darauf, dass für die Umsetzung des neuen Schutzkonzeptes gegen sexualisierte Gewalt eine halbe Stelle eingerichtet wird, wie es weiter hieß. Jugendreferentin und Sozialpädagogin Ingrid Klammann werde entsprechende Schulungen zur Sensibilisierung für Mitarbeitende in den Gemeinden anbieten. Gemeinsam mit der AG "Sexualisierte Gewalt" unter Leitung von Pfarrerin Britta Jüngst solle ein passgenaues Präventionskonzept entwickelt werden.