Der Regisseur Rosa von Praunheim erhält den Ehrenpreis des Filmfestivals Max Ophüls Preis. "Zahllose Beiträge in den vergangenen 40 Jahren unseres Nachwuchsfilmfestivals wären ohne den Einfluss und das Wirken Rosa von Praunheims nie entstanden", sagte Festivalleiterin Svenja Böttger am 5. November in Saarbrücken. "Für die jungen Talente, aber auch für unsere Gesellschaft stellt er in seinem vielschichtigen Schaffen ein unbedingtes Vorbild dar." Rosa von Praunheim erhält die undotierte Auszeichnung bei der Festivaleröffnung am 20. Januar 2020.

Seit 1967 hat Rosa von Praunheim den Angaben zufolge rund 150 Kurz- und Langfilme gedreht, zudem inszeniert er an Oper und Theater, schreibt Bücher sowie Gedichte, malt, zeichnet, fotografiert und engagiert sich als Aktivist. Seine Anfang der 70er Jahre entstandenen Filme "Die Bettwurst" und "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt" hätten den Regisseur zum Wegbereiter der Schwulenbewegung in Westdeutschland werden lassen, teilte das Festival mit. Bis heute thematisierten seine Filme auf vielfältigste Art Aspekte queeren Lebens in Deutschland "in formal stets virtuosen Variationen filmischer Erzählformen".

Rosa von Praunheim werde mit dem Preis für Verdienste um den jungen deutschsprachigen Film geehrt. Er sei eine Ikone des deutschen Independentfilms, dessen filmisches und gesellschaftliches Wirken Generationen von Künstlerinnen und Künstlerin geprägt sowie inspiriert habe, teilte das Festival mit.

Der Max Ophüls Preis gilt als eines der bedeutendsten Filmfestivals für Nachwuchsfilmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Benannt ist es nach dem in Saarbrücken geborenen Regisseur Max Ophüls (1902-1957). In den Kategorien Spiel-, Dokumentar-, Kurz- sowie mittellanger Film werden Preise mit einem Gesamtwert von über 100.000 Euro vergeben. Die nächste Ausgabe des Treffens junger deutschsprachiger Filmemacher findet vom 20. bis 26. Januar 2020 in Saarbrücken statt.