Berlin (epd). Bei der Verteilung von Vermögen in Deutschland gibt es einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge weiterhin starke Ost-West-Unterschiede. Ostdeutsche haben nach den am 2. Oktober in Berlin veröffentlichten Ergebnissen nicht einmal halb so viel Vermögen wie Westdeutsche. 55.000 Euro waren es 2017 demnach im Schnitt im Osten, 120.000 Euro im Westen. Der gesamtdeutsche Durchschnitt lag bei 103.000 Euro.
Der Abstand verkleinert sich den Angaben zufolge allerdings in der jüngeren Generation. Die 71- bis 80-Jährigen im Osten haben den Angaben zufolge durchschnittlich 133.000 Euro weniger als westdeutsche Altersgenossen. Bei den 21- bis 25-Jährigen beträgt der Abstand noch 5.000 Euro.
50 Prozent besitzen 1,3 Prozent
Die Studie, die auf Daten des sozio-oekonomischen Panels beruht, stellt erneut auch insgesamt eine große Ungleichverteilung der Vermögen in Deutschland fest. Die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung besitzen demnach mehr als die Hälfte des gesamten Vermögens. Die ärmere Hälfte hat nur 1,3 Prozent der Vermögens.
Um die Ungleichheit zu reduzieren, werde es nicht reichen, Vermögen ein wenig zu besteuern, sagte Studienautor Markus Grabka. Die Einnahmen kämen nicht automatisch vermögensschwachen Bevölkerungsgruppen zugute. Wichtiger sei es, bessere Möglichkeiten zur Vermögensbildung anzubieten, auch um drohender Altersarmut vorzubeugen, sagte Grabka.