Deutschlands zweitgrößter Seemannsclub in Bremerhaven ist am 6. Oktober neu eröffnet worden. Das Gebäude mitten im Hafen an der Nordschleuse der Seestadt wird von der evangelischen Deutschen Seemannsmission betrieben. Es ist an 365 Tagen im Jahr ein wichtiger Anlaufpunkt für Schiffsbesatzungen aus aller Welt. Sein Name ist Programm: "Welcome" heißt der Club, der im Februar 2003 offiziell eingeweiht wurde.

Seither seien mehr als 500.000 Seeleute zu Gast gewesen und der Club ein wenig in die Jahre gekommen, sagte Bremerhavens Seemannspastor Andreas Latz. Allein im vergangenen Jahr waren es seinen Angaben zufolge 23.107. Mehr gibt es nur noch im internationalen Seemannsclub "Duckdalben" im Hamburger Hafen. Dort kamen den Angaben zufolge vergangenes Jahr über 34.000 Besucher.

Für die Modernisierung des "Welcome" waren nach Informationen von Latz mehr als 100.000 Euro eingeplant. Die internationale Transportarbeitergewerkschaft ITF habe 60.000 Euro zugeschossen. Das Haus hatte mehr als eine Million Euro gekostet. Schon beim Bau spielte die ITF in der Finanzierung eine wichtige Rolle: Mit knapp 900.000 Euro kam der Hauptteil der Kosten aus einem Fonds, den die Gewerkschaft verwaltet.

Bremerhaven ist Teil eines Netzwerkes von 32 Standorten der Deutschen Seemannsmission im In- und Ausland. Haupt- und Ehrenamtliche leisten national und international auf Schiffen, in Clubs und in Heimen auf mehreren Kontinenten Seelsorge und Sozialarbeit an Seeleuten aus aller Welt und machen wie im "Welcome" auch Freizeitangebote. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, die oft von Stress und kurzen Liegezeiten bestimmten Lebens- und Arbeitsverhältnisse an Bord zu verbessern.