Soziologen des Exzellenzclusters "Religion und Politik" der Universität Münster wollen untersuchen, warum die Religiosität in westlichen Gesellschaften zurückgeht und welche Rolle die Glaubensweitergabe in den Familien dabei spielt. "Wir wissen, dass die Religiosität eines Menschen stark von seiner Erziehung abhängt", erklärten die Religionssoziologen Christel Gärtner und Olaf Müller am 2. Oktober zum Start des internationalen Projekts. "Doch es fehlt an exakten Daten und Erklärungen, warum manche Familien Glauben weitergeben wollen oder können und andere nicht."

Ein Forscherteam mit Wissenschaftlern aus Münster, Finnland, Italien, Kanada und Ungarn will den Angaben zufolge Familien in den fünf Ländern befragen. Geplant sind eine repräsentative Erhebung sowie qualitative Interviews mit Familienmitgliedern aus jeweils drei Generationen, Großeltern, Eltern und Kinder. Für die Untersuchung stellt die amerikanische John Templeton Foundation bis 2022 knapp 1,8 Millionen Euro Fördermittel zu Verfügung.

Familien, die an Interviews im Rahmen der Studie teilnehmen wollen, können sich bei Linda Hennig-Yildirim vom Exzellenzcluster "Religion und Politik" (generationen@uni-muenster.de oder Tel. 0251-8323584) melden. Teilnehmen muss jeweils mindestens eine Person pro Generation (Großeltern, Eltern, Kinder).