Die Behörden in Bangladesch wollen die Mobilfunknetze in Flüchtlingslagern der Rohingya stundenweise abschalten. Der Zugang werde zwischen 17.00 Uhr und 5.00 Uhr gesperrt, berichtete die bangladeschische Zeitung "Daily Star" am 3. September. Zudem dürfen Flüchtlinge demnach keine SIM-Karten für ihre Handys mehr kaufen. Die Betreiber hätten bis kommende Woche Zeit, um die Anordnungen umzusetzen. Die Telekommunikationsbehörde begründete das Vorgehen mit Sicherheitsbedenken.

Vor knapp zwei Wochen hatte Außenminister A.K. Abdul Momen erklärt, man wolle es den Rohingya "weniger behaglich" machen, damit sie einwilligten, nach Myanmar zurückzukehren. Nach November 2018 war am 22. August ein zweiter Versuch zur Rückführung gescheitert.

Mehr als 700.000 Rohingyas flohen ab Ende August 2017 nach Bangladesch, nachdem die Armee Myanmars eine brutale Offensive gegen die muslimische Volksgruppe begonnen hatte. Seitdem leben die meisten von ihnen unter verheerenden Bedingungen in Lagern Nahe der Küstenstadt Cox' Bazar. UN-Ermittler und Menschenrechtler werfen Myanmar Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor.