UN-Generalsekretär António Guterres hat eine mangelnde internationale Unterstützung im Kampf gegen die tödliche Ebola-Epidemie im Kongo angeprangert. Bislang hätten ausländische Geber nur 15 Prozent der für 2019 zugesagten Gelder tatsächlich bezahlt, erklärte Guterres am 2. September in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa.

Nach einem Treffen mit dem kongolesischen Präsidenten Félix Tshisekedi betonte Guterres, dass die hochansteckende Ebola nur mit großem Finanzaufwand besiegt werden könne. Eine Woche ohne das benötigte Geld konnte zu einer "Niederlage im Krieg mit der Ebola" führen, warnte er.

Der UN-Generalsekretär hatte den Nordosten der Demokratischen Republik Kongo besucht, wo sich seit Sommer 2018 mehr als 3.000 Menschen mit der Fieberkrankheit ansteckten. Mehr als 2.000 der Infizierten starben bei dem zweitgrößten Ebola-Ausbruch in der Geschichte. Die Dunkelziffern an Ebola-Erkrankten und -Toten könnten laut den UN noch weitaus höher liegen.

200.000 Impfungen

Mehr als 200.000 Menschen wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Kongo bereits gegen die Krankheit geimpft, deren Ausbruch Anfang August 2018 erklärt worden war. Die WHO, die Regierung und Hilfsorganisationen müssen spezielle Behandlungszentren für Patienten einrichten.

Der tödliche Erreger wird der WHO zufolge durch Körperflüssigkeiten übertragen und breitet sich vor allem in den kongolesischen Provinzen Nordkivu und Ituri aus. Einige Fälle seien auch aus der Provinz Südkivu gemeldet worden.

Die Kampagne gegen die Epidemie wird durch Kämpfe zwischen Milizen und Banden sowie ein erhebliches Misstrauen der Bevölkerung behindert. Gesundheitseinrichtungen und medizinisches Personal werden immer wieder Zielscheiben bewaffneter Gruppen.

Beim bislang schwersten Ebola-Ausbruch in der Geschichte erkrankten zwischen 2013 und 2016 in den westafrikanischen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone mehr als 28.000 Menschen. Rund 11.300 starben.