Die Initiative Seebrücke in Münster startet ein Bürgerbegehren, um die Stadt zu einem "Sicheren Hafen" für Flüchtlinge zu machen. Ziel der Kampagne sei es, dass sich die Stadt zur zusätzlichen Aufnahme von im Mittelmeer aus Seenot geretteten Menschen bereiterklärt, teilte die Initiative am 20. August mit. Zugleich solle ein Zeichen gegen die Abschottungspolitik der EU gesetzt werden. Der Rat der Stadt Münster hat eine solche Initiative nach Angaben von Seebrücke bereits zweimal abgelehnt. Auftaktveranstaltung für das Bürgerbegehren ist am 28. August.

Fast 90 Städte und Kommunen in ganz Deutschland hätten sich bereits zum Sicheren Hafen erklärt, erklärte Stephan Lütke Hüttmann von der Seebrücke Münster. "Ausgerechnet das weltoffene Münster ist immer noch nicht dabei." Bürger der Stadt könnten und wollten mehr, als die Politik ihnen zutraue.

Die Initiative Seebrücke ist eine soziale Bewegung, die sich mit über 100 lokalen Gruppen bundesweit für sichere Fluchtwege und die kommunale Aufnahme von Menschen einsetzt, die aus Seenot gerettet wurden. Seit Juni 2018 erklärten sich bereits 86 Städte und Gemeinden zu sogenannten Sicheren Häfen. Mitte Juni gründeten 13 dieser Kommunen das Bündnis "Städte Sicherer Häfen". In dem Bündnis sind die nordrhein-westfälischen Städte Krefeld und Detmold vertreten, ebenso wie Berlin, Freiburg, Flensburg, Greifswald, Hildesheim, Kiel, Marburg, Potsdam, Rostock und Rottenburg am Neckar.