Die Freie Wohlfahrtspflege NRW fordert Nachbesserungen beim Pflegepersonal-Stärkungsgesetz. Nötig sei eine unbürokratische Umsetzung und eine Senkung der Hürden für die Anstellung von Arbeitskräften, erklärte der Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege NRW, Christian Heine-Göttelmann, in Düsseldorf. Auch rund acht Monate nach Inkrafttreten des Gesetzes seien nur wenige konkrete Anträge gestellt worden. Auch die die Zahl der bereits erfolgten Bewilligungen sei gering. Ein Grund dafür sei, dass das Gesetz bis auf wenige Ausnahmen nur die Einstellung von Fachkräften zulasse, und einen enormen bürokratischen Aufwand verursache.

Es sei ein guter Ansatz, mehr Stellen in den vollstationären Pflegeeinrichtungen zu schaffen ohne die Bewohner finanziell zu belasten, erklärte Heine-Göttelmann. Allerdings sei davon auszugehen, dass zahlreiche Einrichtungen in Nordrhein-Westfalen auf die Beantragung dieser Stellen verzichten werden. Das Gesetz gehe an der Praxis vorbei.

Ziel des von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf den Weg gebrachten Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes ist es, den Einrichtungen 13.000 zusätzliche Pflegekräfte zu bringen. Die Landesarbeitsgemeinschaft ist ein Zusammenschluss von Caritas, Diakonie, AWO, DRK, Paritätischen und der Jüdischen Kultusgemeinde. Die Verbände vertreten nach eigenen Angaben mehr als 1.400 stationäre Pflegeeinrichtungen in NRW.