Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe appelliert an die Kommunen und Sozialeinrichtungen, Obdachlose bei der aktuellen Hitze mehr zu unterstützen. "Die Wohnungslosen sollten sich tagsüber in kühlen Räumen aufhalten können und nicht aus den Gemeinschaftsunterkünften morgens auf die Straße zurückgeschickt werden", sagte Geschäftsführerin Werena Rosenke dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Kühle Räume könnten ihnen Schutz vor der mitunter lebensbedrohlichen Hitze bieten.

Angesichts der wiederholt heißen Sommern sei es möglicherweise an der Zeit, nach dem Vorbild der Kältehilfe über eine organisierte Hitzehilfe für Obdachlose nachzudenken, regte Rosenke an. Dann könnten Passanten, die Obdachlose in gesundheitlicher Gefahr sähen - wie im Winter, wenn Kältetote zu befürchten seien -, gezielt unter einer bekannten Telefonnummer Hilfe holen. Außerdem sollten Kommunen Obdachlosen öffentliche Räume wie etwa Bahnhofshallen oder U-Bahn-Stationen zugänglich machen, um sie im Sommer vor extremen Außentemperaturen zu schützen.

Wasserflaschen schenken

Den Aufruf von Berlins Regierendem Bürgermeister Michael Müller (SPD) an die Großstädter, Menschen ohne Dach über dem Kopf Wasserflaschen zu schenken, ergänzte Rosenke um die Aufforderung an die Kommunen, mehr öffentliche Brunnen einzurichten. Dann hätten Obdachlose die Möglichkeit, sich mit kostenlosem Trinkwasser zu versorgen und sich ein wenig abzukühlen.

"Der beste Schutz für Obdachlose ist allerdings eine eigene Wohnung", fügte Rosenke hinzu. Der Staat müsse daher die Wohnungsnot überwinden.