Mehr Mütter mit Kindern ab zehn Jahren sind erwerbstätig. Wie aus einer am 29. Juli in Köln veröffentlichten Studie des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, ist der Anteil der erwerbstätigen Mütter mit Kindern zwischen 10 und 14 Jahren von 2008 bis 2017 von 70,4 auf 78,3 Prozent gestiegen. Bei Müttern mit Kindern zwischen 15 und 17 Jahren habe er von 75,3 auf 82,8 Prozent zugenommen.

Das Institut begründete den Anstieg damit, dass fast überall in Deutschland die Betreuungsmöglichkeiten für ältere Kinder nach dem Schulunterricht besser geworden sind, wie die Düsseldorfer "Rheinische Post" (29. Juli) zuerst berichtet hatte. Zugleich sei der Anteil der Mütter von Kindern im Teenageralter mit kleinen Teilzeitjobs von 36,7 auf 28,3 Prozent gesunken.

Erfolg im Job für Frauen immer wichtiger

Frauen zwischen 45 und 64 Jahren seien zudem häufiger mit größerem Stundenumfang erwerbstätig als noch 2008: Während vor elf Jahren noch fast jede dritte (31,7 Prozent) Frau in dem Alter weniger als 21 Stunden pro Woche arbeitete, waren es 2017 nur noch 28,5 Prozent. Zugleich stiegen die Anteile der mit 21 bis 39 Stunden pro Woche Beschäftigten von 39,4 Prozent auf 42,3 Prozent, wie es hieß.

Außerdem hätten sich die Neigungen der Mütter verändert: Frauen bewerteten Erfolg im Beruf als immer wichtiger. Daher gingen sie nicht nur arbeiten, um zum Familieneinkommen beizutragen, hieß es. Der Job habe vielmehr eine hohe emotionale Bedeutung für sie. Daher geht der Studienautor Wido Geis-Thöne davon aus, dass sich die positive Entwicklung bei den Müttern mit älteren Kindern noch weiter fortsetzen wird. Dennoch solle der Betreuungsausbau weiter vorangetrieben werden, schreibt Geis-Thöne. Zudem müsse Müttern mit längeren Auszeiten die Rückkehr in den Job erleichtert werden - etwa mit Angeboten zur Qualifizierung sowie zur Beratung und Vermittlung.