Der Evangelische Kirchenkreis Lübbecke unterstützt den sogenannten Palermo-Appell zur Sicherung humanitärer Hilfe von Schiffbrüchigen im Mittelmeer. Die Kreissynode stimmte auf ihrer jüngsten Sitzung in Stemwede-Haldem einem entsprechenden Antrag von Superintendent Uwe Gryczan zu, wie der Kirchenkreis mitteilte. "Gott sagt uns nicht zu, dass alles beim Alten bleibt. Aber er verspricht uns, uns auf dem Weg in die - wenn auch ungewisse - Zukunft zu begleiten, uns Kraft und Mut zu schenken", erklärte der Superintendent.

Mit dem Aufruf sollen die Seenotretter im Mittelmeer unterstützt und gleichzeitig nach einer europäischen Notlösung für Bootsflüchtlinge gesucht werden. Es brauche zusätzlich eine vorübergehende Verteilung von Bootsflüchtlingen auf Städte und Kommunen in Europa, die "sichere Häfen" sein wollten, heißt es in der Erklärung. Rund 60 Städte und Kommunen in Deutschland haben sich inzwischen zu "sicheren Häfen" für Flüchtlinge erklärte. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, hatte die Erklärung Anfang Juni auf Sizilien gemeinsam mit dem Bürgermeister von Palermo, Leoluca Orlando, veröffentlicht. Darin fordern sie unter anderem, dass die Seenotrettung eine staatliche Angelegenheit bleiben müsse. Inzwischen haben sich viele Verantwortliche aus Kommunen, Kirchen und der Zivilgesellschaft angeschlossen, darunter auch die Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus.

Im zweiten Teil der Synode wurden Gesetzesvorlagen geprüft, diskutiert und verabschiedet, wie es hieß. Nach kontroverser Debatte nahm eine Mehrheit der Delegierten den Vorschlag der westfälischen Landeskirche an, dass getaufte Kinder schon vor der Konfirmation zum Abendmahl zugelassen werden sollen. Die Kreissynodalen sprachen sich zudem dafür aus, dass homosexuelle Paare künftig genauso in einem Gottesdienst getraut werden können wie heterosexuelle.

Die Herbstsynode des Kirchenkreises findet am 25. November in Preußisch Oldendorf statt.