Solingen (epd). Mit der künftigen Struktur der evangelischen Kirche in Solingen hat sich die Sommersynode des Kirchenkreises Solingen befasst. "In den kommenden zehn Jahren wird sich das Erscheinungsbild unserer Kirche auch in Solingen stark verändern", sagte die Superintendentin Ilka Werner. Laut der aktuellen Pfarrstellenplanung der rheinischen Kirche sind für das Jahr 2030 nur noch mit etwa zehn Gemeindepfarrstellen für zehn Gemeinden in Solingen geplant. Aufgrund der stark unterschiedlichen Gemeindegrößen hätten dann möglicherweise nur noch vier Solinger Gemeinden Anspruch auf mindestens eine ganze Pfarrstelle. Vier andere Gemeinden könnten rein rechnerisch sogar unter die Mindestgröße für eine halbe Pfarrstelle fallen.
Werner skizzierte zwei Richtungen, in die sich die evangelische Kirche in Solingen entwickeln könnte: Zum einen wäre denkbar, dass sich die Gemeinden ähnlich der katholischen Entwicklung im Solinger Westen zu größeren Einheiten zusammenschlössen, so dass es am Ende in der Klingenstadt vielleicht nur noch drei Großgemeinden gäbe. Zurzeit bevorzuge der Kreissynodalvorstand aber eine Entwicklung, in der die Gemeinden erhalten blieben und der Kirchenkreis sich als starke Gemeinschaft eigenständiger Gemeinden verstünde. Superintendentin und Kreissynodalvorstand riefen die rund 70 Vertreter der Gemeinden und der evangelischen Arbeitsbereiche auf, diese Prognose für 2030 sowie die Zukunftsfragen in ihren Gremien intensiv zu beraten. Zwischen 2020 und 2024 sollen auf Synodaltagungen Zukunftsentscheidungen entwickelt und getroffen werden.
Superintendentin Werner stellte den Synodalen auch Ulrike Kilp als neue Geschäftsführerin des Diakonischen Werks vor. Kilp stammt aus Westfalen und hat nach dem Abitur ein Studium der Sozialarbeit und eine Ausbildung zur Diakonin absolviert. Nach dem Berufseinstieg bei der Stadt Witten arbeitete sie zehn Jahre lang als Sozialarbeiterin beim Diakonischen Werk sowie 13 Jahre lang beim Bildungswerk der Evangelischen Kirche in Dortmund. 2013 wechselte sie nach Düsseldorf zum Landesverband der Volkshochschulen von NRW, zunächst als stellvertretende dann als Verbandsdirektorin. In den letzten fünf Jahren war sie auch Sprecherin der Landesorganisationen der Weiterbildung in NRW. Kilp wird ihre Arbeit als neue Geschäftsführerin des Diakonischen Werks des Kirchenkreises Solingen am 1. Oktober beginnen.