Der Evangelische Kirchenkreis Halle hat sich solidarisch mit der inzwischen wieder aus der Haft entlassenen Sea-Watch-Kapitänin Carola Rackete erklärt. Die Kreissynode verabschiedete auf ihrer jüngsten Tagung in Steinhagen eine entsprechende Erklärung, wie der Kirchenkreis am 2. Juli mitteilte. Darin heißt es, Rackete setze mit ihrem Einsatz in der Seenotrettung im Mittelmeer "ein deutliches Zeichen der Humanität". Trotz angedrohter Strafe des italienischen Innenministers Matteo Salvini habe sie Geflüchtete vor dem Ertrinken gerettet und sei am 30. Juni in den Hafen von Lampedusa eingelaufen, damit diese Geretteten notwendig versorgt werden können.

Der Kirchenkreis wird den Angaben nach einen symbolischen Betrag von 500 Euro für die "Sea Watch"-Flüchtlingshilfe spenden, mit dem unter anderem die Kosten für Rechtsanwälte bezahlt werden. Die Kapitänin der "Sea Watch 3" ist aus dem Hausarrest entlassen worden. Doch muss sich Rackete in Italien vor Gericht wegen des Vorwurfs der Begünstigung der illegalen Einwanderung verantworten. Dafür drohen ihr bis zu fünf Jahre Haft.

Die Haller Kreissynode beschäftigte sich darüber hinaus mit zwei Themen, die im November auch auf der Synode der westfälischen Landeskirche beraten werden sollen, wie es weiter hieß. Die 52 anwesenden Synodalen stimmten dem Vorschlag zur gleichberechtigten Trauung für gleichgeschlechtliche Paare sowie dem Plan zu, künftig auch mit Kindern, die getauft sind, Abendmahl zu feiern. Außerdem beschlossen die Kreissynodalen eine fünfte kreiskirchliche Pfarrstelle für den Religionsunterricht am Berufskolleg.