Der Erfinder der WDR-Musiksendung "Rockpalast", Peter Rüchel, ist tot. Er starb am 20. Februar in seiner Wahlheimat Leverkusen im Alter von 81 Jahren, wie der Sender in Köln mitteilte. Intendant Tom Buhrow würdigte den Musikjournalisten für seine Engagement rund um den Rock, um altbekannte Musikgrößen und Nachwuchsmusiker. "Der Tod von Peter Rüchel erfüllt uns mit Trauer. Mit dem Rockpalast haben er und Regisseur Christian Wagner vor mehr als 40 Jahren etwas Neues, Aufregendes und Einzigartiges geschaffen", erklärte Buhrow.

Buhrow: Peter Rüchels Werk "weiterrocken"

Jeder, der sich für Rock-Musik interessiere, kenne den Rockpalast, erklärte der WDR-Intendant. Viele seien mit ihm aufgewachsen und schauten ihn auch heute noch. "Dass sein Werk weiterleben, um nicht zu sagen weiterrocken und seine Gültigkeit behalten wird, ist ein tröstlicher Gedanke."

Geboren wurde Peter Rüchel am 9. März 1937 in Berlin. Nach Stationen beim Sender Freies Berlin und beim ZDF kam er 1974 zum WDR und wurde Leiter des WDR-Jugendprogramms. Anfang 1976 startete der WDR ein wöchentliches, halbstündiges Jugendprogramm, in dem es einmal im Monat unter dem Namen "Rockpalast" auch Live-Musik gab.

Sprungbrett für U2

Die erste reguläre Rocknacht, unter anderem mit Rory Gallagher und Little Feat, fand in der Nacht vom 23. auf den 24. Juli 1977 statt und wurde als sechsstündige Eurovision live übertragen. Für viele Künstler brachten die Auftritte in den folgenden Sendungen den Durchbruch in Europa, wie der Sender erklärte. Zu den großen Verdiensten Rüchels habe es gehört, nicht nur etablierten Größen, sondern auch unbekannten Talenten und späteren Weltstars ein Forum gegeben zu haben, so etwa U2 im Jahr 1981 und R.E.M. vier Jahre später. Rüchel sei dem Rockpalast auch nach seinem Ruhestand 2003 als Berater und Editor der Rockpalast-DVD-Reihe verbunden geblieben.