Der seit 1986 vergebene Literaturpreis Ruhr wird in diesem Jahr erstmals nicht verliehen und soll konzeptionell weiterentwickelt werden. Ab dem Herbst 2020 soll die Auszeichnung dann wieder im jährlichen Turnus vergeben werden, wie der Regionalverband Ruhr (RVR) am 21. Februar in Essen mitteilte. Einem entsprechenden Vorschlag des RVR und des Literaturbüros Ruhr folgte der RVR-Kulturausschuss. Hintergrund für diesen Schritt sei die Tatsache, dass das Literaturbüro Ruhr im vergangenen Jahr eine neue Leitung erhalten und sich zudem ein neues Literaturnetzwerk im Ruhrgebiet gegründet hatte, das man bei der Preisvergabe miteinbeziehen wolle, sagte RVR-Sprecher Jens Hapke.

Neues Konzept wird gesucht

"Die Literaturszene im Ruhrgebiet ist in Bewegung. Diese spannende Phase der Veränderungen wollen wir nutzen, um den renommierten Literaturpreis Ruhr weiterzuentwickeln", sagte die Vorsitzende des Kultur- und Sportausschusses beim RVR, Monika Simshäuser. Zudem solle der Preis "stärker ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden und Autorinnen und Autoren wirksamer von der Auszeichnung profitieren. Auch der literarische Nachwuchs soll stärker eingebunden werden."

RVR-Regionaldirektorin Karola Geiß-Netthöfel erklärte, dass das Literaturbüro Ruhr, das Literaturnetzwerk und der RVR gemeinsam mit der Jury eine weiterentwickelte Konzeption für den Literaturpreis erarbeiten. Das neue Konzept soll dem RVR-Kulturausschuss in einer der nächsten Sitzungen vorgelegt werden. Noch in diesem Jahr soll der Literaturpreis Ruhr ausgeschrieben und dann 2020 wieder verliehen werden. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Max von der Grün, Ralf Rothmann, Marion Poschmann, Frank Goosen und Fritz Eckenga.